„Wollen Sie mich nicht fragen, wie ich meine Diagnose verkraftet habe?“

Georg Huter über seine Krebsdiagnose
Ich weiß, dass ich bald sterben werde, und den Rest meiner Zeit möchte ich noch genießen.“ Georg Huter

Georg Huter war Patient auf unserer Hospiz- und Palliativstation. Er freute sich sehr, von unserem Fotografen Gerhard Berger für unsere Zeitung fotografiert zu werden. Wir plauderten über dies und das, wie es ihm im Hospiz gehe und dass er unbedingt wieder nach Hause gehen wolle.

Dann, kurz bevor ich das Gespräch eigentlich schon beenden wollte, fragte Georg Huter mich ganz direkt und unverblümt: „Möchten Sie mich eigentlich nicht fragen, wie ich meine Diagnose, also meine Krebserkrankung, verkraftet habe?“ „Ja, gerne“, meinte ich verlegen. Es war mir unangenehm, dass ich in unserem Gespräch eher oberflächlich geblieben war. „Wie ist es Ihnen in dieser Nacht ergangen, als Ihnen der Arzt Ihre Diagnose mitgeteilt hat?“

Wütend, zornig und verzweifelt

„Nachdem ich vor circa einem Jahr in meiner Wohnung zusammengebrochen bin, wurde ich auf die Klinik gebracht. Am nächsten Tag hat mir der Arzt die Diagnose mitgeteilt: Krebs, Metastasten. Ich werde nicht mehr lang zu leben haben. Es war ein riesiger Schock, eine richtige Starre in mir. Dann bin ich die ganze Nacht wach gelegen. Zuerst war ich wütend, zornig, verzweifelt. Mit der Zeit, und ich muss sagen, es war eine endlos lange Nacht, bin ich aber immer ruhiger geworden. In den Morgenstunden war es mir dann möglich, in aller Ruhe auf mein Leben zurückzuschauen. Ich habe mein Leben im Großen und Ganzen genossen und bin, so wie es war, damit zufrieden. Was sollte ein junger Familienvater mit kleinen Kindern tun, wenn’s den trifft“, fragte sich Georg Huter nachdenklich.

Dennoch den Humor nicht verlieren

„Ich weiß, dass ich bald sterben werde und den Rest meiner Zeit möchte ich noch genießen: meine Freunde treffen, Karten spielen, einmal aufs Höttinger Bild gebracht werden, zeichnen und lesen. Was mir aber am wichtigsten ist, und das ist mir wirklich ganz wichtig: Ich möchte meinen Humor nicht verlieren. Und dafür ist das Hospiz genau der richtige Ort.“

Georg Huter ist Ende Jänner auf der Hospiz- und Palliativstation verstorben.

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