Abschied braucht Erinnerung

Die schwarzen Locken, die Chemoglatze , die grauen Haare. Vieles war spärlich, aber nicht Dein hungriger Blick.
„Die schwarzen Locken, die Chemoglatze , die grauen Haare. Vieles war spärlich, aber nicht Dein hungriger Blick.“

In einem Artikel über Erinnerungsbilder, auch Sterbebilder genannt, heißt es „Abschied braucht Erinnerung“. Nicht nur Grabsteine, Erinnerungstafeln und Nachrufe erfüllen diesen Zweck. Der vornehmlich katholische und da wiederum vor allem im alpenländischen Raum verbreitete Brauch, Bildchen vom Verstorbenen aufzulegen oder zu verteilen, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück.

Bild als Erinnerungsanker

Das Bild übernimmt für den Betrachtenden die Funktion eines Erinnerungsankers. Der Gegenstand „Trauerbild“ kann eine Folge umfangreicher Wahrnehmungen initiieren. Es geschieht eine Aktualisierung der Erinnerung: Farben, Töne, Stimmungen. Begegnungen tauchen auf, Gefühle melden sich, Ereignisse steigen an die gedankliche Oberfläche.

In Sprachbildern festhalten

Diese Folgeerscheinungen in Sprachbildern festzuhalten ist mein Unterfangen. Anders könnte man sagen, ich erliege dem schillernden Versuch, durch das Wort Konturen zu schärfen, Nachhaltiges zu benennen und den beschriebenen Personen durch die Beobachtung meiner internalisierten persönlichen Erinnerungsbilder Achtung zu erweisen.

Dichter und Eisenbahner

Die schwarzen Locken, die Chemoglatze , die grauen Haare. Vieles war spärlich, aber nicht Dein hungriger Blick. Bärenarme und Heldenbrust. Wunden geschlagen und Stiche bekommen, treu und untreu, krumm und gerade, verdeckt und unumwunden, selbst überschätzend und zweifelnd, viel gewonnen und schließlich verloren. Kein Blatt vor den Mund genommen. Nicht noch einmal diese Qualen. Den Karren wieder aus dem Dreck gezogen und dann am Westbahnhof Züge verschoben. Ja, Herr Professor h.c., wir schlagen uns für die Gerechtigkeit gut.
Inser Patrus, bei deiner schanklerei kneis wir sein deine ranggerlen, gampis, galmen. Amen.
Oder jenisch wird novus mehr tibert. Reminiszenzen bleiben.

___

Aus sechs Brettern glattem Holz
wird man mir mein Haus jetzt bauen
und so mancher ist drauf stolz
selbst den Tod mir zu versauen.

Der Pfarrer kann bei mir nicht kommen
für einen wie mich hat er keine Zeit.
Bringt Pater Clemens halt mich Frommen
an das Tor zur Ewigkeit.

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