„10 Milliarden x 10 hoch 3“ – Ehrenamtstag in Innsbruck

Am 03. Juni 2023 fand der jährliche Ehrenamtstag der Tiroler Hospiz Gemeinschaft im Haus der Begegnung in Innsbruck statt. Ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen aus ganz Tirol trafen sich zu einem gemeinsamen Fortbildungstag unter dem Titel:

„Ich will so nicht mehr leben“ Umgang mit dem Sterbewunsch.

Die musikalische Umrahmung des Tages gestaltete Christine Ransmayr.

Angelika Heim, Leitung des Ehrenamtes der Tiroler Hospiz Gemeinschaft, moderierte den Tag und begrüßte herzlich alle Anwesenden. In den anschließenden Grußworten der Pflegedirektorin, Christine Haas-Schranzhofer, erläuterte diese die Worte „Ehre“ und „Amt“ und bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen der Tiroler Hospiz Gemeinschaft.
Werner Mühlböck, Geschäftsführer der Tiroler Hospiz Gemeinschaft, spricht in seiner Begrüßung über den Sinn als wesentlichen Inhalt in unser aller Leben. Er konjungiert, dass gelebte Gemeinschaft und füreinander da sein sinnstiftend wirkt. Er wünschte allen Anwesenden einen sinnfüllenden und bereichernden Tag.

Der Hauptreferent des Vormittages, Herr Thomas Wienerroither, referierte unter dem Titel „Ich kann nicht mehr, bitte geben Sie mir eine Tablette“.
Er beginnt den thematisch schweren Vortrag sehr humorvoll mit Zitaten und Aphorismen. Eindrücklich beschreibt er die Einzigartigkeit und Individualität jedes Menschen anhand der mathematischen Formel 10 Milliarden x 103. Diese Formel beschreibt, wie viele Gehirnzellen wir Menschen durchschnittlich besitzen. Sie zeigt zudem auf, wie komplex unser Denken ist und sie veranschaulicht, dass wir nie gänzlich verstehen können wie unser Gegenüber denkt. „Ich muss und kann nicht alles verstehen“, sagt er und entlastet mit den Worten uns Zuhörer*innen hinsichtlich Begleitungssituationen in denen Sterbewunsch und assistierter Suizid Thema sind. Herr Wienerroither spricht über die Wichtigkeit von Werten, Würde und Moral. Über Entwürdigung und Einsamkeit als Hauptfaktoren des Sterbewillens. Er zeigt auf, dass ein Respektieren des Leids wesentlich im Umgang mit Menschen hinsichtlich des Sterbewunsches ist und stellt den Teilnehmer*innen das Konzept der Würdezentrierten Therapie vor.
Er schließt seine Ausführungen damit ab, dass es Sterbeverfügungsgesetz nun gibt, wichtig sei nun wie Institutionen damit umgehen und ihren Mitarbeitern Leitlinien dazu geben.

Daran schloss Werner Mühlböck in seinem Vortrag an. Er sprach über die Positionierung der Tiroler Hospiz Gemeinschaft zum Thema Sterbewunsch und assistierter Suizid. „Das Schicksal wird zum Machsal,“ sagt Werner Mühlböck, und nimmt Bezug zum gesellschaftlichen Veränderung wie steigende Lebenserwartung, medizinischer Fortschritt sowie demographischer Wandel. Klar formuliert er die Aufgabe und Haltung der Tiroler Hospiz Gemeinschaft:“ Wir begleiten Menschen mit dem Wunsch des assistieren Suizides, wir assistieren aber nicht.“ Er spricht über die Haltung der bedingungslosen Würdewahrung in der Hospizbewegung, die wichtiger ist denn je.

Am Nachmittag wurde in unterschiedlichen Workshops zum Thema Sterbewunsch gearbeitet. Die Angebote erstreckten sich über Kommunikation, literarische Texte, Selbstfürsorge, Mitgefühl und kreative Angebote wie Töpfern und Tanzen im Umgang mit dem Sterbewunsch in der Hospizarbeit.

Zum Abschluss des Tages wurde „Oskar und die Dame in Rosa“ unter der Leitung von Richard J. Sigmund mit Ensemble dargebracht.

Ein Tag voller Eindrücke, schöner Begegnungen und wertvoller Informationen sowie der Vorfreude auf den Ehrenamtstag 2024 ging zu Ende.

Christine Ganeider, Regionalbeauftragte Osttirol

Jetzt online spenden und eine liebevolle Begleitung schenken! Vielen Dank!

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über unsere Arbeit:
Hier können Sie sich anmelden!

Jetzt online Spenden & liebevolle Begleitung schenken

Weitere Beiträge dieser Kategorie

Ehrenamt

Mit ehrenamtlichen Tätigkeiten das Hospiz unterstützen.

Zwei Frauen, eine sitzt im Rollstuhl

Kontakt

Leiterin Ehrenamt
Mag. Angelika Heim, MSc
+43 5223 43700 33622
von 08:00 – 15:00 Uhr

Über uns

Die Menschen des Hospiz & den Verein kennenlernen.

Kontakt

Allgemeine Anfragen
+43 5223 43 700 33 600
08:00 – 16:00 Uhr (Mo-Fr)

Akademie

Weitere Kurse ansehen und über Hospizarbeit lernen.

Kontakt

Betreuung & Begleitung

Mehr über die Hospizarbeit und das Angebot erfahren.

Kontakt

Für Betroffene & Angehörige
+43 810 96 98 78
08:00 – 20:00 Uhr (Mo-So)

Allgemeine Anfragen
+43 5223 43 700 33 600
08:00 – 16:00 Uhr (Mo-Fr)