Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim ist ein 2-jähriger Prozess, der in Tirol bereits von 14 Heimen abgeschlossen bzw. gerade durchlaufen wird. Einmal jährlich kommen Vertreter*innen aus diesen Heimen mit den Prozessbegleiterinnen und dem Geschäftsführer der THG, Werner Mühlböck, sowie Vertreter*innen vom Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) – in diesem Jahr Susanne Krestan und Annemarie Rotter – im Hospizhaus zum Vernetzungstreffen zusammen. Am 27. Juni 2023 tauschten sich Palliativbeauftragte, Vertreter*innen der Palliativgruppe, zum Teil auch Pflegedienstleitungen und Heimleitungen aus 11 Heimen einen Nachmittag lang über ihre Erfahrungen mit dem Projekt bzw. den Arbeitsergebnissen aus. Zusätzlich erfuhren die Teilnehmer*innen Neues über das Systemische Konsensieren von Prozessbegleiterin Barbara Kleissl.
Das Systemische Konsensieren ist eine Entscheidungsmethode, die ursprünglich aus der Physik kommt. Dabei werden Widerstände ernst genommen und als kreatives Potenzial genutzt. Die Grundhaltung basiert auf Rücksichtnahme, Achtsamkeit, Empathie und der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel. In einer Praxisübung wurde das zuvor vermittelte theoretische Wissen von den Teilnehmer*innen erprobt.
Zeit zum Vernetzen und Erfahrungsaustauch gab es in der zweiten Programmhälfte. Die Anwesenden stellten ihre Ergebnisse zu unterschiedlichen HPC Themen vor. Dabei zeigten sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede, wie Abschiedskultur, Vorausschauende Planung, Symptomkontrolle, Angehörigenarbeit und die Integration von Ehrenamtlichen in den einzelnen HPC Heimen umgesetzt und gelebt werden. So manche*r sammelte neue Anregungen und Ideen, die im eigenen Pflegeheim vielleicht demnächst auch zur Umsetzung kommen. Besonders interessant war das Treffen auch für jene Heime, die sich noch im Prozess befinden und von den bereits abgeschlossenen Pflegeheimen viel über Nachhaltigkeit erfahren konnten. Denn auch wenn das Projekt nach 2 Jahren offiziell zu Ende geht, so wird der HPCPH Gedanke in den Heimen darüber hinaus lebendig gehalten.
Gabi Ziller und Sylvia Jöbstl, HPC