24 Advent-Fenster: Das Fenster der Verwundbarkeit

„Schau mal, was wir gerade gebastelt haben, ist für dich …“ Während ich, Romana, gerade beim Schreiben dieser Zeilen bin, kommt eine Mitarbeiterin der Pflege ins Büro und drückt mir das folgende Kunstwerk aus Erdnüssen in die Hände:

Beide Szenen berühren mich: die Mitarbeiterin, die mir diese Krippe schenkt, und die kleine Krippe selber. In ihrer so schlichten Form und Weise „spricht“ sie mich an und erzählt sowohl von Verwundbarkeit, Verletzlichkeit als auch von Zuwendung, Geborgenheit und Schutz.

 

„Lass(t) uns lernen,

das Fenster der Verwundbarkeit

offen zu halten“

schreibt einmal Dorothee Sölle (1929-2003). Sie ist eine der bekanntesten evangelischen Theologinnen und Dichterinnen im deutschsprachigen Raum. Sölle spricht uns aus dem Herzen. Wenn sich jemand verletzbar zeigt, sich uns in seinen Verwundungen anvertraut, dann sind wir berührt, angerührt, im Herzen bewegt. Und wir kennen auch die andere Erfahrung: Wie heilsam es ist, wenn wir uns mit unseren verletzlichen Seiten einem anderen Menschen zeigen und anvertrauen können.

 

Dass das Fenster der Verwundbarkeit offenbleiben muss, wenn wir Mensch sein wollen, scheint nach wie vor fremd, ja unbequem zu sein. Fenster machen uns grundsätzlich verwundbar, schutzlos, angreifbar. Aus dem Wagnis der Verwundbarkeit erwächst allerdings eine Kraft, die Leben stiftet, die beflügelt, inspiriert und befreit.

 

Wir feiern Weihnachten

Gott zeigt sich im Kind von Betlehem bedürftig, angewiesen, verletzbar und ist dennoch beschützt, gehalten, geborgen. Und genau dorthin geht doch unsere Sehnsucht: dass wir uns auch in unserer Verletzlichkeit und Unvollkommenheit zeigen können und damit angenommen werden.

Weihnachten ermutigt uns, dieses Fenster der Verwundbarkeit offen zu halten und schutzgebende Räume anzubieten.

In diesem Sinne: Euch, Ihnen allen gesegnete Weihnachten!

 

Romana Thurnes und Christian Sint, Seelsorgende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

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