Der Ehemann einer verstorbenen Frau hat uns heuer für Ostern über 50 Osterkerzen gemacht. Das Kunstwerk von Hellmut Bruch in unserer Hospizhauskapelle ziert die Osterkerzen. Diese Kerzen deuten an, dass wir mitten im Schweren schon vom Licht, vom neuen Leben umfangen sind. Das Leiden hat einmal ein Ende. Das Kreuz löst sich auf. Was sich in der Auferstehung an Jesus ereignet, blüht uns allen: aufstehen, weiterleben.
Wir brauchen Ostern, gerade jetzt in diesen schweren Zeiten. Österliche Menschen sind mehr denn je gefragt. Es braucht Menschen, die mit anderen durch das Schwere hindurch weitergehen, Menschen, die mithelfen, dem Leben immer wieder auf die Sprünge zu helfen. Und wenn sich das Leben dem Ende zuneigt, braucht es Menschen, die vertrauen, dass unser aller Leben nicht endet, sondern vollendet wird. Wir gehen ins Licht. Alles wird gut, wie auch Gedanken von Sabine Heuser es ausdrücken.
So wünschen wir ermutigende, lichtfrohe Ostern
Romana Thurnes und Christian Sint,
Seelsorgende
mal sehen …
das wollen wir doch mal sehen
ob der tod wirklich das letzte wort
das letzte hemd keine taschen hat
ob mehr übrig bleibt
als nur staub
das wollen wir doch mal sehen
ob ostern nicht nur
auf dem kalender stattfindet
ob kein gedanke umsonst gedacht
keine tat umsonst vollbracht
keine träne umsonst geweint
das wollen wir doch mal sehen
ob die letzten die ersten sein werden
ob alles gut wird
ob dann
wenn sich meine äußeren sinne schließen
die inneren aufgehen
also
ich will das sehen
wirklich sehen
am liebsten
mit meinem eigenen herzen.
Sabine Heuser