Als Nachbar und Pfarrer hat uns Adi Karlinger auf der Hospiz- und Palliativstation öfters aufgesucht. Manche unserer PatientInnen wünschten sich von ihm, die Salbung mit Öl. Andere haben den Draht nach oben verloren. Doch die Begegnung, ein Stück Leben, Geschichte mit ihm im Jugendheim St. Paulus, in der Schule oder anderswo hat das Feuer wieder entfacht. Wenn Adi sich von kranken, sterbenden Menschen verabschiedet hat, kam öfters der Satz: „Alles wird gut“. Dieses „Alles wird gut“ war für mich keine billige Vertröstung, sondern Trost von einem, dessen Leben selbst an einem seidenen Faden hing. Worte aus dem Herzen eines Menschen, der ein Leben lang das „Gute“ gelebt, verkündet und sich dafür eingesetzt hat. Eine leise Ahnung eines Lebens, des Himmels, der noch aussteht.
Christian Sint, Seelsorger
Foto: Maria Meixner