Um genauere Informationen über die Qualität unserer Arbeit zu bekommen, haben wir 24 Angehörige von Menschen befragt, die ihr Lebensende an der Station verbracht haben. Die Interviews sind ein Beleg dafür, dass auf zwei Elemente, auf Atmosphäre und auf Präsenz primär zu achten ist, wenn wir aus der Sicht der Angehörigen einen guten Betreuungsrahmen zur Verfügung stellen wollen.
PatientIn gut aufgehoben
Schon in den ersten Interviews hat sich gezeigt, dass im Aufnahmeprozess Unsicherheiten für Angehörige entstehen, während die Zufriedenheit mit dem Aufenthalt selbst und mit dem Abschluss hoch war.
Angehörige erzählen, dass die Koordination und Kommunikation zwischen Hospiz und den zuweisenden Einrichtungen manchmal nicht nachvollziehbar war und dass sie dadurch in der Zeit vor der Aufnahme vielen zusätzlichen Unsicherheiten und Belastungen ausgesetzt waren.
Aber Lücken in der Begleitung von Angehörigen
Auch für das Erleben bei der Aufnahme selbst gibt es eine Aussage, die uns zu denken gegeben hat:
„…ganz am Anfang …. da war die Mutti sofort gut aufgehoben… aber für uns, also die Angehörigen, war die ersten zwei Stunden praktisch niemand da…“
Was wir besser machen können
Wir haben daher den Aufnahmeprozess überarbeitet. Abläufe und Formulare, die vor der Aufnahme ausgefüllt werden, wurden neu gestaltet und vereinfacht. Auch auf der Website findet sich inzwischen ein Anmeldeformular, das ausgefüllt gefaxt oder elektronisch übermittelt werden kann.
Die Krankentransport-Dienste haben wir um einen kurzen Anruf vor Ankunft gebeten, damit wir den kranken Menschen im vorgesehenen Stockwerk gut empfangen können.
Schon während der Monate, in denen wir die Interviews geführt haben, hat sich unsere Praxis geändert: die Erzählungen der Angehörigen haben unsere Aufmerksamkeit geschärft, und in den letzten Interviews ergeben die Antworten auf unsere Fragen nach der Aufnahmesituation bereits ein anderes Bild.
Elisabeth Medicus, Ärztliche Leitung Hospiz- und Palliativstation
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