„Was für eine großartige Zusammenarbeit, denke ich mir oft voller Respekt und Dankbarkeit.“ Reinhilde Tabernig, Regionalbeauftragte Osttirol und Kursbegleiterin
Zwölf Frauen und ein Mann trafen sich Ende September 2020 zum ersten Modul der „Ehrenamtlichen Hospizausbildung“ im Kloster Wernberg bei Villach. „Persönliche Sterbe- und Trauererfahrungen“ schmiedeten an diesem Selbsterfahrungswochenende die erst einmal einander fremden Osttiroler*innen zu einem bunten Team aus Gleichgesinnten zusammen.
Ungeschminkt und offen
Die Ausrichtung, das Ziel war ihnen klar. Es ging neben neuem Wissen auch darum, sich an eigene Fähigkeiten und Erfahrungen zu erinnern und diese in der Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleitung zu integrieren und weiterzuentwickeln.
Nach diesem ersten Wochenende entstand in mir die Metapher einer Perlenkette: Es sind 13 Perlen – Menschen, die sich ungeschminkt und mit offenem Herzen auf die Aufgabe vorbereiten und zum „Einfach-da-Sein“ ausrichten.
Als Kursbegleiterin war es für mich eine außerordentliche Herausforderung. Der Maßnahmenkatalog der Covidzeit war neu und die Vorschriften betreffend Testungen, Maske und Abstand entsprechen so gar nicht unserem menschlichen Bedürfnis nach Nähe und Berührung – das Fundament hospizlicher Begleitung. Jedes geplante Modul stand immer wieder auf der Kippe. Zweimal musste es verschoben werden. Dennoch meisterten alle Referent*innen und Teilnehmer*innen diese Widrigkeiten mit einem starken Fokus auf das innere Erleben der einzelnen Ausbildungsziele. Wie sehr dies unter den schwierigen Umständen gelang, überrascht mich oft.
Die Motivation der Auszubildenden war und bleibt groß. Sogar das 80-stündige Praktikum konnten die Teilnehmer*innen im Wohn-und Pflegeheim Lienz, in Matrei, im Hospizhaus in Hall, im Tageshospiz Graz und im Raphael Hospiz Salzburg machen. Alle Institutionen unterstützen die Praktikant*innen hervorragend. Der 19. März 2021 war der letzte Tag dieser besonderen Ausbildung mit diesen 13 besonderen Menschen in dieser sonderbaren Zeit. Was für eine großartige Zusammenarbeit, denke ich mir oft voll Respekt und Dankbarkeit, wenn ich mich daran zurückerinnere.
Reinhilde Tabernig, Regionalbeauftragte Osttirol
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