Bergtour mit Trauernden auf die Nockspitze

Bei strahlendem Sommerwetter haben sich 6 Frauen und zwei Männer auf den Weg gemacht. Gemeinsam ist ihnen, dass sie um einen Menschen, der verstorben ist, trauern. Ziel war die Nockspitze nahe Innsbruck. Eine Bergtour mit fast 900 Höhenmetern. Übers Halsl ging es über Almböden, Geröll und teils felsigem Gelände auf den Gipfel. Wie beim Trauern auch braucht es dafür Geduld und Ausdauer. Trauern ist ein herausfordernder Weg in ein neues Leben ohne den oder die Verstorbene!

Begleitet wurden sie von den ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen Christine Fritz und Andreas Schwab gemeinsam mit Verena Gasser von der Kontaktstelle Trauer. Alles war dabei: reden, schweigen, lachen, trauern, sich anstrengen, schwitzen, erschöpft sein, essen und trinken, froh und stolz und auch noch was Besinnliches:

Sichtbar und unsichtbar

Vielleicht sind wir uns ganz nahe,

nur wie durch eine dünne Decke aus Wolken getrennt.

Sie teilen das Tal in oben und unten,

in sichtbar und unsichtbar.

Sie schaffen eine Grenze für unsere Augen,

aber nicht für unsere Gefühle.

Eine Unterbrechung unserer Blicke,

aber die Sprache des Herzens dringt ungehindert hindurch.

Vielleicht sehe ich dich am besten,

wenn ich meine Augen schließe.

„Es war so eine besondere Stimmung bei unserer ersten Trauerbergtour“, meint Verena Gasser im Bild vorne in der Mitte. „Der Weg von unten nach oben zum Gipfel, redend, schweigend, sich erinnernd – eine Stimmung die mich sehr berührt hat. Wie in der Trauer, Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug. Und am Gipfel ist man dann überwältigt, stolz und froh was man geschafft hat.“ Das spiegeln auch die Rückmeldungen von einigen Teilnehmer*innen wieder. „Diese Wanderung war eine wunderschöne Erfahrung und hat sehr zur Trauerbewältigung beigetragen.“ „Auf diesem Berg war ich gestern meinen Eltern im Himmel sehr nahe!“ „Vielen Dank! Die Wanderung hallt noch lange nach.“ „Danke für die schöne Bergtour und danke für deine Unterstützung, dass ich es geschafft habe.“ „Danke für die Idee dieser Wanderung! … war trotzdem sehr froh, nicht alleine auf dem Gipfel zu stehen mit meinen vielen schönen Erinnerungen… .“

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