Am 23.06.2010 fuhren 10 Hospizler zu einer Bildungsfahrt ins buddhistische Kloster „Letzehof“ nach Feldkirch. Der Letzehof, schon 1366 erstmalig urkundlich erwähnt, gelangte 1980 im Erbweg an Helmut Gassner, der den Hof aus Tibet vertriebenen Mönchen als Heimstätte zur Verfügung stellte. In Frühling 1981 gründete Gesche Rabten Rinpotsche (seit 1964 philosophischer Assistent des Dalai Lama) das buddhistische Kloster auf dem Letzehof.
Als wir nach gut 2 Stunden Autofahrt ankamen wurden wir von Mönch Manfred Neurauter begrüßt. Er war vor vielen Jahren selbst Praktikant bei uns im Hospiz, und über ihn haben wir auch unseren Besuch organisiert.
Er führte uns gleich den wunderschönen Wiesenweg hinauf zum Stupa (sie wurde 1987 im Gedenken an Gesche Rabten Rinpotsche errichtet). Ein Stupa ist eine symbolische Darstellung des Geistes eines Buddha. Sie werden oft an Orten errichtet, wo viele Leute vorbeikommen. Dann führte er uns noch zu einem Aussichtspunkt, von wo aus wir gut auf Feldkirch sehen konnten.
Vor dem Mittagessen versammelten wir uns in einem Seminarraum und er brachte uns Grundlagen der Lehre des Buddha näher:
Unter Buddhismus versteht man die Unterweisungen des geschichtlichen Buddha. Diese Unterweisungen werden auch Dharma genannt, z.B.:
„Tu gar nichts Unheilsames, und führe Heilsames umfassend aus, zähme deinen Geist vollständig, das ist die Lehre des Buddha. …“
Das Mittagessen nahmen wir mit den Mönchen gemeinsam ein, bei dem sie ganz gegen ihre sonstigen Essgewohnheiten für uns Salat und eine Nachspeise auftischten.
Am Nachmittag trafen wir uns im Gebetsraum, wo Manfred für Fragen zur Verfügung stand. Wir unterhielten uns über die Begleitung von Sterbenden bis zu eigenen Heilsvorstellungen. Manfred hörte uns geduldig zu und versuchte einsichtig Rede und Antwort zu stellen.
Dann nahmen wir uns ein paar Stunden frei, in denen einige einen Besuch in Feldkirch machten und andere die einmalige Atmosphäre des Letzehofs genossen. Wir trafen uns um 18 Uhr zum Abendgebet, was in Tibetisch vorgetragen wurde. Auf dem Heimweg gingen uns so manche Dinge durch den Kopf, dieser Tag hat uns den Buddhismus wohl etwas näher gebracht.
Norbert Schletterer