Achtzig Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs ist und bleibt es geboten, die Er-innerung an die Gräuel und die Folgen des nationalsozialistischen Terrorregimes wach zu halten. Bischof Reinhold Stecher hat das als Zeitzeuge dieser „unseligen Zeit, die kein Altgold heroischer Verklärung verdient“, immer wieder mahnend getan.
Dieses Buch spannt den Bogen von der Programnacht des 9./10. November 1938 in Inns-bruck bis zur Rückkehr Stechers nach Österreich im Herbst 1945. 1941 wurde er von der Gestapo verhaftet, 1942 als Funker eines Gebirgsjäger-Regiments bei Ramuschewo (Russ-land) verletzt und 1943 an der finnisch-russischen Grenze eingesetzt, ehe er nach tausen-den Kilometern Rückzug im Fjord von Trondheim (Norwegen) das Kriegsende erleben durfte.
In Stechers Erinnerungen reicht, wie er schreibt, „die Skala der wechselnden Gefühle von Entsetzen und Zorn über kritisches Bedenken und ehrfurchtsvoller Verneigung bis zur hoffnungsvollen Veränderung mit dem Blick auf die Verwirklichung einer Zivilisation der Liebe“. So sind seine kurzen Geschichten und Gedanken – typisch für ihn – oft herzergrei-fend und demaskierend, aber auch voller Hoffnung und immer wieder gemildert von ei-ner Portion unverwüstlichen Humors, getragen von seiner Liebe zu Mensch und Natur und seiner Zuversicht auf eine göttliche Vorsehung.
Illustriert ist das Buch mit dem eindrucksvollen Aquarell-Zyklus „14 Stationen 1938-1945“ des Malers Reinhold Stecher
Der Autor:
REINHOLD STECHER (1921–2013) war von 1981 bis 1997 Bischof seiner Heimatstadt Inns-bruck. Er hat das kirchliche und gesellschaftliche Leben in Tirol über Jahrzehnte mitge-staltet und sich stets für ein Klima der Toleranz und des Dialogs eingesetzt. Auch mit sei-nen Büchern und Bildern hat Bischof Stecher vielen Menschen Hoffnung geschenkt und sozial-karitative Projekte unterstützt. Die Gesamtauflage seiner Werke übersteigt mitt-lerweile 750.000 Exemplare.
Reinhold Stecher
Der blaue Himmel trügt
Erinnerungen an Diktatur und Krieg
Mit Aquarellen und Zeichnungen des Autors
Herausgegeben von Paul Ladurner
160 Seiten, 16 farb. Abb. und 3 sw. Zeichnungen
15 x 22,5 cm, gebunden mit Schutzumschlag
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2018