Am Montag, 16. September 2024 starb Wolfgang Schmid im Alter von 66 Jahren. Über 14 Jahre betreute Wolfgang an unserer Hospiz-Palliativstation in Innsbruck und jetzt in Hall das Aquarium. Viele Besucher am Hospiz bewundern immer wieder unser schön gepflegte Aquarium mit der Fisch- und Grünpflanzenwelt. Wolfgang hat diesen Dienst mit viel Freude gemacht.
Ein Aquarium ist gerade an einer Hospiz-Palliativstation wichtig. Es zeugt vom Leben, vom Fließen, von Lebendigkeit. Zugleich beruhigt das Schauen, das Schwimmen der Fische ungemein. So war sein Dienst „nicht für die Fisch“, sondern Dienst am Leben. Ca. zwei bis drei Stunden dauerten wöchentlich die „Fischarbeiten“: mit Entfernen der Algen, mit Reinigen der Fenster, mit Schauen, dass die Sauerstofffilter in Ordnung sind, die richtigen Fischpaare beieinander sind, sich vertragen und vermehren.
Bei diesen seinen Arbeiten haben sich immer wieder PatientInnen, Angehörige, Mitarbeitende zu ihm gesellt, ihn beobachtet, sich mit ihm unterhalten, Kaffee getrunken. Wolfgang zeigte sich nämlich nicht nur an der Fischwelt interessiert, sondern auch an den Menschen, die am Hospiz leben und arbeiten.
Ich erinnere mich an eine Begebenheit vor einigen Monaten. Die Mutter eines 15-jährigen war gestorben. Er hatte sich für seinen Schmerz, seine Trauer, sein Weitergehen ein paar frisch geborene Fische aus dem Aquarium für sein Aquarium zu Hause gewünscht. Tage später hat er den jungen Mann getroffen und ihm die neugeborenen Fische aus unserem Aquarium gegeben. Ein starkes Zeichen der Hoffnung. Ist der Tod letztlich nicht auch die Geburt in ein neues Leben, in dem alles endet und vollendet wird?
Für alles was du, Wolfgang, mit uns gelebt und gearbeitet hast, sagen wir dir ein großes Danke. Wir wünschen dir, dass du lebst, auflebst im neuen Leben. Und dass dein neues Leben noch schöner wird als das Leben in dem von dir so schön und liebevoll gepflegten Fischaquarium.
Christian Sint, Leitung des Teams ehrenamtlicher Hospizbegleiter*innen an der Hospiz-Palliativstation