Das eigene Leben gestalten

„Dieser kurze Dialog zwischen Charly Brown und Snoopy strahlt für mich eine große Kraft, aber auch Verantwortung aus.“

Marina Baldauf, Vorsitzende Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

Wir haben jeden Tag aufs Neue die Chance, unser Leben zu gestalten. Manchmal nur mit ganz kleinen Dingen, beispielsweise wenn wir uns hinsetzen und den Sonnenuntergang betrachten oder mit einem anderen Menschen in Beziehung treten. Vielleicht ist in der Szene ja auch eine gewisse Verantwortung spürbar, das eigene Leben zu gestalten.

Zuhören verbindet

Nach schweren Schicksalsschlägen scheint es aber fast unmöglich, dem Leben wieder Sinn oder Gestalt zu geben. Es erfordert eine enorme Kraft, wieder neu leben zu lernen. Oft ist es nach einem Verlust mehr ein Überleben als ein Leben.

Bei unserem Tag für Angehörige nach einem Suizid Anfang März in St. Michael konnten wir beides erleben. Den großen Schmerz, aber auch den Neuanfang, die Erfahrung von Trennung, die Hinterbliebene so unendlich schmerzt, aber auch die beglückenden Momente von Verbindung. Häufig erleben Menschen in der Begegnung mit einem DU, das ihnen wirklich zuhört, Stärkendes und Hoffnung, weil sie miteinander verbunden sind.

Wer wirklich gehört wird, wer die beglückende Erfahrung machen kann, dass es ein DU gibt, das mir zuhören kann, erlebt sich verbunden und nicht getrennt.

Dazu braucht es immer ein Quäntchen Neugierde, die eine*n antreibt, sich auf Neues einzulassen. Man muss all seine Sinne schärfen, um sich mit sich selbst, der Welt und anderen Menschen verbinden zu können.

Wer wirklich zuhören will, muss offen für Fremdes sein

Alle unsere Mitarbeiter*innen und ehrenamtlichen Begleiter*innen müssen gute Zuhörer*innen sein. Neben ihrer hohen Fachlichkeit ist für den anderen ein (wertfreies!) Ohr zu haben ein wesentlicher Bestandteil einer guten Betreuung. Gute Zuhörer*innen brauchen dafür die Bereitschaft zur Selbstreflexion, damit sie sich in den Schicksalen der anderen nicht verlieren. Wenn aber wirkliches Hören und Zuhören gelingt, dann wird auch der Zuhörende zum Beschenkten.

Zu hören, wahrzunehmen, zu staunen und in Offenheit dem anderen und seinem „Anderssein“ zu begegnen, ist für mich immer wieder eine Bereicherung.

Nicht immer im Streben nach Eindeutigkeiten, sondern in der Akzeptanz der Vielfalt von Lebensgeschichten liegt das Besondere und eröffnet neue, bereichernde Perspektiven.

Dies spiegelt sich genauso wider in der Toleranz für andere Religionen und Kulturen, in der Kunst und im gesellschaftlichen Miteinander. Dazu braucht es ein inneres Ohr des Denkens, Fühlens und Wollens. Diese Entscheidung trifft jede*r für sich selbst.

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