Ein Labyrinth ist kein Irrgarten
Das Labyrinth ist ein gutes Bild für die Entwicklung des menschlichen Lebensweges.
Das Labyrinth hat keine Abzweigungen, sondern nur einen Weg. Verschlungen und voller Wendungen umkreist er zuerst mehrmals die Mitte und nachdem er sie erreicht hat, führt er wieder nach außen. Auf das Leben übertragen bedeutet das: Ziele zu erreichen ist nicht das Ende des Weges, sondern nach den erreichten Zielen steht noch ein weiterer Weg an, der mit neuer Perspektive den alten Spuren folgt. Damit kann sich der Blick auf innere Dinge richten, die noch verwandelt und integriert werden sollen.
Einladung zur Kurskorrektur
Das Labyrinth spricht in faszinierender Weise die Einladung zur Wende aus.
Eine Wendung kann eine sanfte Kurskorrektur, aber auch eine totale Neuorientierung bedeuten, ein völliges Abweichen von der bisher verfolgten Richtung und die Hinwendung zu einem gänzlich neuen Ziel.
In allem was wir tun und erleben, gehen wir nicht nur auf die von uns verfolgten Ziele, sondern auch auf ein weit größeres Ziel zu. In den äußeren Veränderungen vollzieht sich eine innere Wandlung. Wenn diese Wandlung, wenn die Höhen und Tiefen unseres Lebens den Boden bereiten, den Raum dehnen, das Herz weiten und darin die Liebe wächst und blüht, dann entfaltet sich unser Leben zu tiefer Schönheit und Dankbarkeit.
Gesamter (teilweise gekürzter) Text aus: Gernot Candolini, Wendepunkte des Lebens, Claudius Verlag – Weitere Infos: