Frau G. leidet seit Jahren an einer schweren Erkrankung und ist durch diese auch in ihrer Mobilität stark eingeschränkt. Zweimal täglich wird sie medizinisch und pflegerisch versorgt in ihrem Zuhause, in dem sie sich trotz der Erkrankung sehr wohl fühlt, Heimat für sie ist. Neben dieser Betreuung erhält sie jede Woche einmal Besuch durch eine ehrenamtliche Hospizbegleiterin.
Frau G. hat keine Angehörigen und darum freut sie sich umso mehr, wenn die Hospizbegleiterin jede Woche kommt, die ihr Zeit schenkt, ihr zuhört, ihre Gesprächspartnerin ist und auch kleine Wünsche erfüllt.
Nach Weihnachten war die Hospizbegleiterin zu Besuch und Frau G. trat dabei mit einem „Spezial Wunsch“, wie sie es nannte, an diese heran. Sie hatte Post erhalten, kann jedoch nicht selbst zurückschreiben, da die Schreiberin keine Mail Adresse hat und Frau G. wiederum selbst nur via Computer kommunizieren kann, denn die Erkrankung schränkt auch ihre Feinmotorik sehr ein. Frau G. kann am Computer schreiben, indem sie Buchstaben mit den Fingergelenken tippt, mit der Hand ist ihre Schrift schwer lesbar.
Der Wunsch von Frau G. war es eine Karte zu Neujahr an die Schreiberin zurück zu schreiben und eine Karte dafür zu besorgen. In den Geschäften des Umkreises gab es keine speziellen Karten zu Neujahr, so nahm die Hospizbegleiterin eine Karte von zuhause samt Klebebildern mit.
Mit unscharfer Schrift hatte Frau G. den Inhalt vorbereitet, die Hospizbegleiterin schrieb den Text dann in die Karte. Als Frau G. die bunten Klebebilder mit Motiven zum neuen Jahr sah, war ihre Freude sehr groß. Sie fragte, ob sie sich welche aussuchen darf und gab dann auch an, wo welches Motiv positioniert werden sollte. Dabei ergab sich, dass sie alle Bilder aufkleben möchte, und dies geschah dann auch. So entstand eine bunte gestaltete, sehr individuelle Wunschkarte, die dann von der Hospizbegleiterin noch zur Post gebracht wurde.
Noch am selben Abend schrieb Frau G. eine Mail an die Hospizbegleiterin, in dem sie sich mehrmals bedankte, dass dieser Spezialwunsch erfüllt werden konnte.
Für die Hospizbegleiterin war es ein Wunsch den sie erfüllen konnte, für Frau G. war es ein ganz besonderer Brief der ihre Augen zum Leuchten brachte.
Sabine Hosp, Regionalbeauftragte der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft
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