Warten ist die Kunst,
die unsere ungeduldige Zeit vergessen hat.
Auf die größten, tiefsten, zartesten Dinge in der Welt müssen wir WARTEN,
da geht nichts im Sturm,
sondern nach den göttlichen Gesetzen des Keimens und Wachsens und Werdens.
Dietrich Bonhoeffer
Mit dem „Warten“, von dem Bonhoeffer spricht, ist etwas Anderes gemeint als unser Warten an der Kasse im Supermarkt, am Postschalter oder an der roten (Corona-)Ampel. Das alte deutsche Wort „warten“ meint eigentlich, auf der Warte stehen. „Warte“ ist der Ort der Ausschau, der Wachtturm. Warten meint also: Ausschau halten; Innehalten; beobachten, was geschieht; sehen, was auf uns zukommt. Warten kann aber auch heißen: auf etwas Acht haben, so wie der „Wärter“ aufpasst. Warten kann auch heißen, etwas pflegen, so wie wir wertvolle technische Geräte „warten“. Warten bewirkt beides in uns: die Weite des Blicks in die Ferne und die Achtsamkeit auf den Augenblick, auf das, was wir gerade erleben, auf die Menschen, mit denen wir gerade sprechen. Warten macht das Herz weit. Wer warten kann, der hat auch etwas zu erwarten. Advent feiern heißt warten können, sagt Dietrich Bonhoeffer.
Durch unsere Höhen und Tiefen des alltäglichen Lebens sind Engel gute Begleiter*innen, gerade in den Zeiten, wo wir nicht alles beherrschen, sondern auch erwarten müssen. Sie sind Wesen, die mit uns warten.
Der Engel des Wartens möge dir Kraft verleihen, das Warten auszuhalten und den Moment des Innehaltens zu gestalten, diesen Moment zu genießen. Solch ein Engel möge uns alle nahe bleiben, der das Innehalten mit uns aushält und uns geleitet verbunden mit allen jenen, die guten Willens sind.
Anregung für den Tag:
Warte, halte-inne und entzünde heute ein Licht für einen Menschen, in einem bestimmten Anliegen.
Adventimpuls, 01.12.2020
Romana Thurnes
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