Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Dauernde Anpassung an das scheinbar immer Neue gilt als Voraussetzung um, „in“ zu sein, um auf die Anforderungen von Zeitgeist und Technik zu reagieren, um mitten im Leben zu stehen. Dies gilt nicht nur für jeden einzelnen Menschen, dies gilt auch für Organisationen.
Gerade für eine Bewegung wie die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft bedarf es eines genauen Abwägens und Hinschauens auf die eigene Entwicklung. Dies insbesondere deshalb, da wir gemäß unseres Grundauftrags, in manchen Belangen eine Gegenbewegung sind. Eine Bewegung gegen das Abschieben von Schwerkranken und Sterbenden oder gegen das Keine-Zeit-mehr-Haben, getreu unserem Motto, „wenn nichts mehr zu machen ist, dann ist noch ganz viel zu tun“. Gerade vor diesem Hintergrund haben wir das Jahr 2011 auf unserer Hospiz- und Palliativstation dafür genutzt, innerhalb unserer Organisation auf unseren Grundauftrag zu schauen und unsere Organisation zu ent-wickeln. Das heißt unser Leitbild frei zu wickeln von den Einflüssen des Zeitgeistes.
Nach einem Zitat von Karl Rahner ist „die unbequemste Art der Fortbewegung das In-sich-Gehen“. Leichter ist das Fortgehen. Für das gemeinsame Gehen, Ent-Wickeln und Wirken bedanke ich mich herzlich bei unseren haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Bewegte Menschen und ein klarer Weg machen letztlich unsere BeWEGung aus. Dafür bin ich dankbar und voller Hoffnung.
Werner Mühlböck, Geschäftsführer Tiroler Hospiz-Gemeinschaft