Hans-Peter war seit dem Frühjahr Patient im Tageshospiz. Im Juni erklärte er sich bereit, beim Filmdreh für unseren Kurzfilm über das Tageshospiz und die Palliativstation mitzumachen.
„Das mit dem Film hat ihm sehr gefallen“, blickt Johanna Riedmüller (Diplomkrankenpflegerin Tageshospiz) zurück: „Er hat sich beim Dreh auch sehr ins Zeug gelegt und immer wieder die gleichen Szenen durchgespielt. Ich weiß nicht, wie oft er bei der Tür hineingegangen ist, bis es gepasst hat. Da hat er sich körperlich schon ein bisschen hinausgelehnt, aber sein großes Engagement zu sehen, war sehr schön.“
Ein Platz auf der Station
„An einem Dienstag Anfang September war ein Bett auf der Hospiz- und Palliativstation frei“, erzählt Johanna Riedmüller: „Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass er aufgrund seines Gesundheitszustands nicht mehr lange allein zu Hause leben kann. Daher schlugen wir ihm vor, diesen Platz in Anspruch zu nehmen.“
Nach einigem Hin und Her nahm Hans-Peter das Angebot an, auch wenn er, wie er sagte, niemandem den Platz wegnehmen wollte. In seiner ersten Zeit auf der Station war er auch noch manchmal für einige Stunden im Tageshospiz zu Besuch.
Johanna erfuhr am 21. September, dass es Hans-Peter immer schlechter ging und es Richtung Sterben ging. Am nächsten Tag erhielt sie die E-Mail, dass der Kurzfilm jetzt online ist.
Filmpremiere im Krankenzimmer
Da sie wusste, dass Hans-Peter nicht mehr viel Zeit blieb, schnappte sie sich einen Laptop „…und ging in sein Zimmer. Er war gerade allein“, erinnert sich Johanna. „Es war ein Vormittag, es war eine ruhige und angenehme Stimmung. Hans-Peter lag sehr ruhig da und wirkte auf mich vom Bewusstsein her nicht mehr erreichbar.“
„Er lag seitlich da, sein Kopf schaute in meine Richtung. Genau dorthin stellte ich den Laptop und wir schauten den Film gemeinsam an. Inwieweit es für ihn noch ermessbar war, weiß ich nicht. Auf alle Fälle war es eine angenehme und sehr besondere Filmpremiere. Dann klappte ich den Laptop zu und bedankte mich bei ihm für seine Bereitschaft, beim Film mitzumachen und seine letzte Zeit mit so vielen Menschen zu teilen.“
Am nächsten Tag starb Hans-Peter auf der Hospiz- und Palliativstation.
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