Ganz am Anfang und zugleich mittendrin – Hospizarbeit in Osttirol

Die Regionalbeauftragten der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft: Gabi Hauser, Sabine Zangerl (2. Reihe v. li.), Annelies Schneider, Bettina Weitlaner-Souissi, Reinhilde Tabernig (1. Reihe v. li.)
Die Regionalbeauftragten der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft: Gabi Hauser, Sabine Zangerl (2. Reihe v. li.), Annelies Schneider, Bettina Weitlaner-Souissi, Reinhilde Tabernig (1. Reihe v. li.)

Irgendwann, vor langer, langer Zeit wurde in mir eine Blumenzwiebel gesetzt, die im Verborgenen ruhte, um später, vorerst unsichtbar, ihre Blätter und noch später ihre Blüten auszutreiben. Und so ist es seit Jänner 2012 meine Aufgabe, als (hauptamtliche) Regionalkoordinatorin der ehrenamtlichen Hospizbewegung in Osttirol zum Blühen zu verhelfen.

Was hat das mit mir zu tun?

Ein erster wichtiger Schritt dafür war der Start der Ausbildung für ehrenamtliche HospizbegleiterInnen im April. Mit Freude begleitete ich die intensiven, persönlichen Auseinandersetzungen der 15 OsttirolerInnen mit den Themen Sterben, Tod und Trauer. Die eigene Auseinandersetzung, also die Antwort auf die Frage „Was hat das mit mir zu tun?“, ist ja eine wichtige Innenarbeit, um andere Menschen in diesem sensiblen Lebensabschnitt gut begleiten zu können.

„Zommkemmen“: Trauern und Aufbrechen und Wachsen

Ein weiterer Schritt im Aufblühen der Osttiroler Hospizbewegung wurde in Kals getan. Cilli Huter, eine Teilnehmerin der ehrenamtlichen Ausbildung, rief mit großem Erfolg ein regelmäßiges „Zommkemmen“ ins Leben – eine Plattform für „individuelle und gemeinsame“ Dorf-Wandel-Trauerprozesse. Besonders freut mich auch, dass die 14 frisch ausgebildeten ehrenamtlichen MitarbeiterInnen verbindlich in der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft mitarbeiten möchten. Die offizielle Gruppengründungsfeier der Hospizgruppe Lienz findet am 8. Juni 2013 statt.

Ich erfahre, dass an vielen Plätzen in Osttirol hospizliche Blumenzwiebeln in der Erde sind, die sich zu ihrer Bestimmung hin entfalten, wachsen und ausdehnen. Das erfüllt mich mit Freude. Wir sind ganz am Anfang und zugleich mittendrin.

Reinhilde Tabernig
Regionalbeauftragte Osttirol

 

Über die Regionalarbeit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

15 Hospizgruppen mit 215 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in ganz Tirol begleiten und betreuen schwer kranke und sterbende Menschen zu Hause, im Heim oder im Krankenhaus. Sie schenken Zeit und Zuwendung, entlasten Angehörige, übernehmen kleine Hilfeleistungen und unterstützen Trauernde.

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