Geborgen im Hospiz

Michaela* sitzt in ihrem Rollstuhl in Zimmer 7 auf der Hospiz- und Palliativstation im Hospizhaus. Das helle Einzelzimmer hat eine große Couch, auf der ihr Mann sitzt. Der Anblick wirkt sehr gemütlich.

Auf die Frage, wie sie in Kontakt mit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft gekommen ist, antwortet sie: „Genau vor 20 Jahren wurde mein Papa für seine letzten drei Lebenstage auf die Station aufgenommen. Damals war das Hospiz noch in der Kettenbrücke in Innsbruck. Wir fühlten uns dort sehr, sehr wohl, und die ganze Familie war bei seinen letzten Stunden dabei und konnte sich von ihm auf liebevolle Weise verabschieden. Zu unserer großen Überraschung war für die ganze Großfamilie nach seinem Ableben ein Frühstückstisch gedeckt.“

Unheilbar erkrankt

Michaela leidet an Primärer Lateral Sklerose (PLS), einer sehr seltenen Krankheit. Bei dieser Erkrankung verliert der Betroffene schrittweise die Kontrolle über seinen Körper. Michaela verlor nach und nach erst die Beweglichkeit ihres linken und dann ihres rechten Beins. Als sie aufgrund ihrer eingeschränkten Beweglichkeit zu Hause hinfiel, nahm sie Kontakt mit der Hospiz-Gemeinschaft auf und wurde schließlich auf die Station aufgenommen.

„Auf der Station fühle ich mich sehr wohl“, erzählt sie. „Alle Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen sind unheimlich freundlich, haben sehr viel Humor und gehen auf meine Wünsche und Bedürfnisse bestmöglich ein. Ich bin rundum zufrieden. Auch die Schmerzen haben die Ärzt*innen gut in den Griff bekommen, ich bin nahezu schmerzfrei.“

Wunsch zu sterben

Der schrittweise Verlust ihrer körperlichen Fähigkeiten beschäftigt Michaela sehr. Sie möchte niemandem zur Last fallen. Das löst in ihr den Wunsch zu sterben aus. Über ihre Wünsche und Sorgen, Hoffnungen und Ängste kann sie ganz offen reden. Viele Gespräche führt sie beispielsweise mit den Seelsorger*innen, dafür ist sie sehr dankbar.

Wieder nach Hause gehen

Da es Michaela insgesamt viel bessergeht, kann sie wieder nach Hause gehen. Eine 24-Stunden-Pflegerin wird sie gemeinsam mit ihrem Mann versorgen. Sollte sich ihr Zustand verschlechtern, kann sie jederzeit auf das stationäre und mobile Unterstützungsangebot der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft zurückgreifen.

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