Die Österreicher unterstützten gemeinnützige Organisationen 2018 mit 63 Millionen Euro in Form von Testamentsspenden. Als Zeichen des großen Danks und der Anerkennung pflanzte „Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ heute im Hofgarten Innsbruck symbolisch Vergissmeinnicht-Pflanzen. Die Vertreter der 85 Mitglieder-Organisationen sagten damit gemeinsam DANKE an ihre Testamentsspender, die mit ihren Vermächtnissen wichtige gemeinnützige Projekte ermöglichen und so die Zukunft für kommende Generationen mitgestalten.
Mittlerweile ist es Tradition, dass die Mitglieder der Initiative Vergissmeinnicht im Frühling gemeinsam Vergissmeinnicht-Blumen pflanzen. Die Symbolik dahinter: Gemeinnützige Organisationen gedenken ihrer TestamentsspenderInnen und bedanken sich für deren Unterstützung. „Das Vergissmeinnicht steht für das philanthropische Vermächtnis all jener Menschen, die mit ihrer Unterstützung über das eigene Leben hinaus Gutes tun.“, erläuterte Vergissmeinnicht-Initiator Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verbands Austria – Dachverband der österreichischen Spendenorganisationen.
Immer mehr ÖsterreicherInnen nutzen Möglichkeit zur Testamentsspende
Mit rund 63 Millionen Euro im Jahr 2018 hält der Aufwärtstrend der letzten Jahre bei Vermächtnissen zugunsten gemeinnütziger Organisationen in Österreich an. „Jeder 10. Spendeneuro wird mittlerweile über Testamente gespendet!“, zeigt sich Günther Lutschinger beeindruckt. Auch dank der Informationsarbeit von Vergissmeinnicht wissen bereits 76% der ÖsterreicherInnen über 40 Jahre, dass man neben Angehörigen auch gemeinnützige Organisationen im Nachlass berücksichtigen kann. Rund 14 Prozent der Menschen hierzulande können sich dies laut Umfrage des Market-Instituts tatsächlich vorstellen. Im Jahr 2012 waren es vergleichsweise erst 8%. Wichtigster Beweggrund für eine Testamentsspende ist der „gute Wille“ sowie die Möglichkeit, sich über das Leben hinaus für eine wichtige Sache einzusetzen. Durchschnittlich bedenken TestamentsspenderInnen im Testament zwischen drei und sieben Organisationen, haben einen religiösen Hintergrund, sind tendenziell alleinstehend und vermachen großteils Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro.
Testament nach wie vor Tabuthema
Nur 30% der ÖsterreicherInnen über 40 Jahre haben ein Testament verfasst. Noch immer viel zu wenige Menschen wissen über die rechtlichen Rahmenbedingungen seit der Erbrechtsreform Bescheid. Ebenfalls wissen viele nicht, dass das Erbe automatisch an den Staat fällt, wenn kein Testament vorliegt und keine gesetzlichen Erben vorhanden sind (2012-2015 über 12 Mio. Euro). In Österreich werden pro Jahr 900 Nachlässe als erblos gemeldet. „Mit einem Vermächtnis für den guten Zweck kann nicht nur selbst bestimmt werden, was mit dem eigenen Vermögen geschieht, es eröffnet auch die außergewöhnliche Möglichkeit, Anliegen, die einem schon immer wichtig waren, über das eigene Leben hinaus zu unterstützen.“, weiß Günther Lutschinger.
Vergissmeinnicht pflanzen und Danksagung im Hofgarten Innsbruck
Unter Beisein zahlreicher VertreterInnen der Vergissmeinnicht-Mitgliederorganisationen wurde der Hofgarten Innsbruck heute mit hellblau blühenden Vergissmeinnicht bereichert.
„Noch einmal am Hafelkar stehen und den Bergwind spüren. Diesen und viele andere letzte Wünsche kann die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft nur erfüllen, weil es Menschen gibt, die uns in ihrem letzten Willen einen Platz einräumen. Sie tragen dazu bei, dass das Leben bleibt, bis zum letzten Augenblick.“, stellte Elisabeth Zanon, Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, in ihren Dankesworten fest.
„SOS-Kinderdorf feiert heuer seinen 70. Geburtstag: Das ist vor allem ein Grund Danke zu sagen! Unter den vielen Spenderinnen und Spendern gibt es immer wieder auch Menschen, die SOS-Kinderdorf in ihrem Testament bedenken. Damit bewirken sie weit über ihr Leben hinaus viel Positives für Kinder und junge Menschen!“, betonte Manuela Mader, SOS Kinderdorf.
Über Vergissmeinnicht
„Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ vereint 85 österreichische gemeinnützige Organisationen. Zusammen mit dem Träger der Initiative, dem Fundraising Verband Austria, wollen sie die österreichische Bevölkerung über die Möglichkeit informieren, im Testament neben Angehörigen auch eine gemeinnützige Organisation zu berücksichtigen. Dahinter steht die gemeinsame Überzeugung, dass man mit einem Vermächtnis für den gemeinnützigen Zweck über das Leben hinaus Gutes tun kann.
Die Liste der gemeinnützigen Organisationen finden sie hier: https://www.vergissmeinnicht.at/organisationen
Foto: Vergiss mein nicht und Tiroler Hospiz-Gemeinschaft