„Das hat mich schon sehr berührt, als der Name meiner verstorbenen Schwägerin vorgelesen wurde, und meine Frau vorne beim Altar für ihre Schwester eine Kerze angezündet und sie dann in die mit Wasser gefüllte Schale gesetzt hat“, erzählt Paul Laiminger bei der Agape nach dem Gedenkgottesdienst.
Zum Gedenken an alle Verstorbenen
Alle ein bis zwei Monate hält die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft in der Kapelle des Haus Marillac einen Gedenkgottesdienst für alle Frauen und Männer, die entweder auf der Hospiz- und Palliativstation oder vom Mobilen Hospiz- und Palliativteam betreut wurden und in den vergangenen Wochen verstorben sind.
Rund 60 Angehörige folgten im vergangenen November der Einladung und versammelten sich in der bootförmigen Kapelle zum gemeinsamen Gedenken und Erinnern. Bei der Gedenkfeier wird der Name aller Verstorbenen vorgelesen und für jeden und jede wird ein eigenes Licht entzündet. Wenn Angehörige da sind, können sie das selbst tun, wenn niemand kommt, tun es Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.
Der Trauer Raum geben
„Da spürt man erst, was es bedeutet, über den Tod hinaus begleitet und betreut zu werden“, meint Paul Laiminger. „Es hat uns gut getan, dass uns die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft auch nach dem Tod meiner Schwägerin etwas anbietet, unserer Trauer und unserem Verlust Raum zu geben und sie auch mit anderen teilen zu können.“
Die Trauer teilen
Auch für Paula Vollritsch ist der Gedenkgottesdienst eine schöne Möglichkeit zu erfahren, dass man mit einem Verlust nicht allein ist. „Wenn man da sitzt und all die anderen Menschen sieht, die auch den Verlust eines lieben Menschen verkraften müssen, dann ist man nicht mehr so auf sich selbst bezogen – und das tut gut.“