… das neue Buch von Petra Hillebrand, Sozialarbeiterin in der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, enthält Kurzgeschichten und Impulstexte für Abschied Tod und Trauer.
„Ich war wohl die einzige in der Klasse, die sich gefreut hat, wenn wir in Deutsch Schularbeiten schreiben mussten. Dann hat es endlich wieder einmal ein gescheites Thema gegeben,“ meint Petra Hillebrand schmunzelnd. Seitdem sie schreiben konnte, war es ihr Traum, ein Buch zu schreiben. Allerdings habe sie nie daran geglaubt, dass dieser Traum Wirklichkeit werden könnte. Als sie mit dem Schreiben eines Buchmanuskriptes anfing, wurde ihr bald klar, dass sich ihr Traum nur erfüllen kann, wenn sie über Themen schreibt, die ihr nahegehen, die sie wirklich berühren.
DER OHNMACHT SCHREIBEND BEGEGNEN
Als Sozialarbeiterin im Hospizhaus ist sie Menschen nahe, die schmerzhafte Verluste durchleiden müssen. Die Ohnmacht, sie sie in solchen Momenten manchmal erfährt, verarbeitet sie schreibend. „Schreiben ist für mich eine Möglichkeit, im Nachhinein Worte zu finden, für die es in dem Moment keine Worte gibt und vielleicht auch gar nicht geben soll, weil sie zu dem Zeitpunkt einfach nicht gepasst hätten.“
Bei ihrem siebten und aktuellsten Buch ging für sie ein besonderer Traum in Erfüllung. Neben den Texten konnte Petra Hillebrand auch die Zeichnungen im Buch selbst gestalten. Somit ist es zu einem ihrer Lieblingsbücher geworden, das hoffentlich auch andere berührt.
Leseprobe:
Sein Enkelsohn zupfte ihn am Ärmel. „Wenn du dich nach deinem Tod nicht mehr bemerkbar machen kannst, wie soll ich dann wissen, dass du noch in meiner Nähe bist?“
Der Fischer nahm seinen Enkel und ging mit ihm zum Strand. „Du wirst mich spüren. Hörst du die Wellen? Sie kommen und gehen und sind stets in Bewegung. Fühlst du den Wind auf deiner Haut? Er streicht über dich hinweg, begibt sich auf eine weite Reise und ist trotzdem da. Riechst du die Meeresbrise, die mit Salz, Tang und Fischen gewürzt ist? Wenn du am Strand die Augen schließt, wirst du sie einatmen. Und wenn du dabei an mich denkst, wird es dir vorkommen, als stünde ich direkt neben dir.“
Worte an dich
so vieles
wollte ich dir
noch sagenund hoffe
irgendwann so zu redenals wärst du
direkt neben mir