Die 4. Sinfonie in B-Dur op. 60 von Ludwig van Beethoven erfreute sich zu Lebzeiten des Komponisten größter Beliebtheit. Das Werk wurde im Herbst des Jahres 1806 vollendet. Robert Schumann bezeichnete die dem Grafen Franz von Oppersdorff gewidmete Sinfonie als die „romantischste“ aller Sinfonien Beethovens.
Der erste Satz „Adagio – Allegro vivace“ beginnt mit einer traumverlorenen Einleitung, die eine Stimmung der gespannten Erwartung erzeugt. Im Übergang zum Allegro mündet der Satz schließlich in vollem Forte in den lang vorbereiteten und erwarteten F-Dur-Akkord. Das markante, breit angelegte Hauptthema spinnt sich zu einer heiteren Ekstase fort.
Im zweiten Satz „Adagio“ tritt der Kontrast zum ersten Satz, der Übergang von großer Dynamik zu Innigkeit und Ruhe sehr stark hervor. Zwei Elemente bestimmen den Satz: das prägende, kurze Quartenmotiv in den Streichern und die absteigende melodische Figur in den hohen Streichern und Holzbläsern.
Der dritte Satz „Allegro vivace – Trio“ ist ein typisches Beethoven-Scherzo, in herkömmlicher Menuett-Tradition mit Vorder- und Nachsatz angelegt.
Der finale vierte Satz „Allegro ma non troppo“ drängt mit großer Heftigkeit vorwärts. Immer wiederkehrende Sechzehntelkaskaden der Streicher lassen die Bewegung nicht zur Ruhe kommen. Auch das Seitenthema, eine lieblich-ruhige Bläserfigur, wird bald vom allgemeinen Eilen fortgespült.
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