Jugendlichkeit, Erfolg und „Gut-Drauf-Sein“ sind heute die bestimmenden Wertvorstellungen, in denen das Alter und der Tod keinen Platz haben. Wir wollen lieber dynamisch und leistungsfähig sein, möglichst keine Falten bekommen und das Leben nicht verpassen.
Verletzbarkeit, Tod und Trauer werden verdrängt und oftmals aus unserem Leben ausgeklammert. Der Tod ist zu einem großen Tabu geworden
Erwachsene tun Kindern und Jugendlichen keinen Gefallen, wenn sie Sterben, Tod und Trauer tabuisieren und von ihnen fernhalten wollen. Vielmehr verstellt dieses Verdrängen den Blick auf die Fülle des Lebens und schneidet junge Menschen von wichtigen Lebenserfahrungen ab. Meist wird vergessen, dass das Leben von Kindern und Jugendlichen nicht frei von schmerzlichen Verlusterfahrungen ist.
Wie viele „kleine Tode“ erleben Kinder und Jugendliche im Hineinwachsen in ihre Welt – der Verlust eines Haustieren, ein/e FreundIn zieht weg, Trennung der Eltern, Auszug eines Geschwisters,… . Und schließlich aber auch die Begegnung mit dem „großen Tod“, mit dem Sterben eines geliebten Menschen.
Das lässt sich von Kindern und Jugendlichen nicht fernhalten – denn Fragen des Sterbens sind immer auch Lebensfragen.
Mit dem „Hospiz macht Schule“ wurde ein Angebot für Schulen entwickelt, das zu einem offeneren Umgang mit den Fragen um Krankheit, Sterben, Tod und Trauer führen soll. Es bietet SchülerInnen die Chance sich mit ihren eigenen Trauer- und Verlusterfahrungen bewusst auseinander zu setzen.
So können sie erfahren, dass das Leben aus Lachen und Weinen, sowie Freude und Trauer besteht.
Foto: THG; Rotraut Kmet, Lukas Trentini