Hospizarbeit mit Kindern und Jugendlichen

Die Hospizgruppe Landeck veranstaltete am 31. März 2016 ein Seminar zum Thema: Hospizbetreuung für Kinder und Jugendliche. Frau Prima. Dr. Katharina Purtscher-Penz von der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie Graz berichtete von ihren vielen Erfahrungen als Ärztin.

 

Kinder, die an lebensverkürzenden Erkrankungen leiden werden oft über eine lange Zeit zu Hause von ihren Familienmitgliedern betreut und gepflegt. Gerade bei chronischen (degenerativen) Erkrankungen mit zunehmendem Verlust von kognitiven, motorischen oder sozialen Funktionen sind Eltern und Geschwister einer großen körperlichen und /oder seelischen Belastung ausgesetzt. Kinder und Jugendliche als Angehörige spüren die intensiven Belastungen ihrer Eltern, stellen aber oft keine Fragen und trauen sich nicht mit den Eltern offen über ihre Befürchtungen und Bedürfnisse zu sprechen. Wie sie an Verhaltensweisen und Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen erkennen können, dass  auch die Geschwisterkinder Hilfe brauchen und wie sie Kinder und Jugendliche ins Gespräch einbeziehen können werden wir im Seminar gemeinsam besprechen.

Im Unterschied zur Betreuung von Kindern oder Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen ist die Betreuung nach schweren Unfallfolgen ein plötzliches Ereignis, das über die Familie hereinbricht. Anfangs schwanken die Gefühle aller Familienmitglieder zwischen Hoffnung und schlimmsten Befürchtungen, diese Phasen der Auflehnung oder Anerkennung dessen was passiert ist, könne jedoch für einzelne Familienmitglieder zeitlich sehr unterschiedlich verlaufen. Wie sich das in den verschiedenen Lebensaltern von Kindern äußert – Kleinkinder, Schulkinder, Jugendliche – wird dargestellt und entsprechende Hilfestellungen für Kinder im Alltag besprochen.

Auch die Sterbebegleitung von Kindern und Jugendlichen wirft für die HelferInnen und BetreuerInnen viele Fragen auf. Wieviel bekommt das Kind nach einer Hirnschädigung Bsp. durch Sauerstoffmangel noch mit? Wieviel versteht das Kind vom nahenden Tod, was hat es für innere Bilder oder Vorstellungen? Was nehmen Geschwisterkinder in unterschiedlichen Lebensaltern wahr? Was heißt Hirntod oder Hirntoddiagnostik? Alles Fragen, für die wir uns im Seminar Zeit nehmen werden und die anhand von Praxisbeispielen reflektiert werden können.

Ein großes Danke an Frau Dr.in Katharina Purtscher-Penz für dieses abwechslungsreiche Seminar.

Angelika Heim
Leitung Regionalarbeit Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

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