Eine neue Herausforderung für eine Sängerin
Martha Schwaizer ist Sängerin, die seit Jahrzehnten gemeinsam mit ihrem Mann auf der Bühne steht. Sie ist es gewohnt und genießt es, vor großem Publikum zu singen. Vor sechs Jahren begann sie als ehrenamtliche Mitarbeiterin auf der Hospiz- und Palliativstation in Innsbruck mitzuarbeiten. Dabei machte die professionelle Musikerin eine ganz neue Erfahrung als Sängerin.
Wenn erlösende Tränen über die Wange rollen
Auf der Bühne kann sie die Stimmung im Raum sehr wohl wahrnehmen, nicht aber den einzelnen Menschen im Publikum.“Ehrlich gesagt, war ich mir nicht sicher, ob ich mich auf der Hospiz- und Palliativstation so gut einfügen kann. Mich hinsetzen, zuhören und nur dann singen, wenn es wirklich passt.“ Es gelang ihr aber schnell und leicht, sich in die neue Situation einzufügen. Die Erfahrungen, die Martha Schwaizer dabei machen durfte, möchte sie nicht mehr missen.
„Ich werde wohl nie vergessen, wie einer Frau, die nicht mehr weinen konnte, beim Anstimmen des Liedes endlich die erlösenden Tränen über die Wangen flossen. Ein anderes Mal, ich glaube es war zu Weihnachten, hat ein Mann, der schon lange kein Wort mehr gesprochen hat, plötzlich den ganzen Text des Liedes mitgesungen.“
Der größte Dank
„Was ich hier im Hospiz von den Menschen zurückbekomme, habe ich auf der Bühne in dieser Form nie erlebt. Ein Lächeln, ein Händedruck oder ein inniger Blick sind der größte Dank – und oft mehr Wert als tosender Applaus“.
Maria Streli-Wolf
Öffentlichkeitsarbeit Tiroler Hospiz-Gemeinschaft