„Auf einem soliden Fundament kann sich die Hospizbewegung immer wieder aufs Neue weiterentwickeln.“
Marina Baldauf, ehrenamtliche Vorsitzende Tiroler Hospiz-Gemeinschaft
Jeder Neubeginn, auch wenn noch so klein, kann jeden Tag aufs Neue passieren, wenn ich selbst die Entscheidung dafür getroffen habe. So ist es uns auch in den Anfängen der Hospizbewegung in Tirol ergangen. Wir haben uns immer wieder entschlossen, Ziele mit kleinen Schritten zu verfolgen, uns kleine „Meilensteine“ zu setzen. Es war uns wichtig, andere mit Überzeugungskraft ins Boot zu holen und optimistisch mit unseren Ideen in die Zukunft zu blicken.
Es gab viele Begegnungen, die mich heute mit immenser Dankbarkeit erfüllen. Ein Mensch, der mich sehr beeindruckte, war die kürzlich verstorbene Sr. Konstantia Auer. Sie legte den Grundstein der Hospizbewegung in Tirol. Ihre Energie und ihre geistige Sprühkraft, ihr hartnäckiges und beherztes Immer-wieder-neu-Anfangen hatten starke Anziehungskraft.
Heute ist unser Blick nach vorne gerichtet. Unsere Angebote stehen auf einem soliden Fundament. Dennoch müssen wir immer wieder neu anfangen. Es braucht stets einen wachsamen Blick auf neue Möglichkeiten, unseren Auftrag in die Gesellschaft und in Institutionen hineinzutragen, damit sich unsere Bewegung weiterentwickeln kann. Die 30-Jahr-Feiern in ganz Tirol haben mir gezeigt, wie lebendig, engagiert und kompetent sich eine Idee entfaltet, wenn sich ihre Wurzeln in einem fruchtbaren Boden entfalten und tief verankern konnten.
Wir dürfen nie aufhören, immer wieder neu anzufangen – das ist eine Anforderung, die das Leben an jede und jeden von uns stellt. Dazu brauchen wir auch die Tugend der Resilienz. Es ist die Widerstandskraft unserer Seele, die wir alle, gerade in unruhigen Zeiten, dringend brauchen, um uns immer wieder von Neuem auf das Nicht-Vorhersehbare einlassen zu können.