Als ich Frau P. fragte, ob sie denn gerne singt und Musik mag, hat sie nur geantwortet: „Ich weiß es nicht“!Frau P. ist schwer Demenzkrank. Ihr Mann, welcher sie lange zu Hause gepflegt hat, ist als Musikant bekannt. Für mich war es selbstverständlich, dass Frau P., die Ihren Mann bei seinen Auftritten immer begleitet hat, sicher auch sehr musikalisch sein muss. Dass sie sich nicht mehr an die Musik erinnern kann, war für mich sehr bewegend.
Seit Mai diesen Jahres veranstalten wir – zwei Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen gemeinsam mit einer guten Bekannten – einen Mit-Singnachmittag im Heim Via Claudia. Dieser findet ein Mal im Monat statt und nach zwei bereits gelungenen Nachmittagen freuen wir uns, dass die Freude und das Mitwirken am Singen der Bewohner, Besucher und dem Pflegepersonal sehr groß ist. Die berührenden und positiven Emotionen übertragen sich auf alle Teilnehmenden – uns natürlich eingeschlossen.
Als ich Frau P. am zweiten Nachmittag neben mir sitzen hatte, konnte ich hören, dass sie bei fast allen Liedern mitgesungen hat. Und als Ihr Mann, der händchen-haltend mit seiner Frau in wunderschöner Tenorstimme mitgesungen hat, war es ein unbeschreiblicher Augenblick. Zukünftig wird Herr P. aktiv mit der Ziehharmonika teilnehmen und es scheint fast so, dass wir auch ihn in einer Art und Weise abgeholt haben.
Als ich Frau P. zwischendurch einmal gefragt habe, ob sie das gesungene Lied gekannt hat, meinte sie sehr salopp. „Ja sicher!“
Musik steckt tief in uns, und sie bleibt lange in uns.
Musik wirkt dem Sprachverlust entgegen, kann Erinnerungen aktivieren, wirkt gegen Angst, schüttet Glückshormone aus und wirkt in allem positiv auf den Körper.
Carmen Ruepp, ehrenamtliche Hospizbegleiterin Hospizteam Tarrenz/Gurgltal
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