Am Anfang des Jahres treffen sich haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen des mobilen Palliativteams Innsbruck/Land zum großen Jahresverabschiedungsritual am Inn. Die Steine mit den Namen all jener Menschen, die im vergangenen Jahr begleitet wurden und verstorben sind, werden dem Fluss des Lebens übergeben.
Die Verabschiedung beginnt mit einem Räucherritual. 202 Namen wurden vorgelesen und die Steine dem Wasser übergeben. Lichter werden als Begleiter mit auf den Weg geschickt. Allen werden Gedanken mit auf den Weg gegeben:
Wasser
Es geht durch 100 Gestalten, ist einmal Meer, einmal See oder Fluss, einmal Wolke, dann Tau, dann Regen, unablässig sich selbst verlierend und doch selbst seiend.
Es fließt durch die Körper damit Lebendigkeit, Kraft, Empfindungen, Geist sei.
Alles gestaltet sich durch Wasser, es hat selbst keine Gestalt.Achte darauf, dass du wie das Wasser selbst von Gestalt zu Gestalt gehst, um jede wieder aufzugeben.
Indem Wasser sich wandelt, bewirkt es das Bleibende.
Es lindert das Leiden, wäscht ab unsere Tränen, wird Quelle, will fließen:
Im ewigen Kreislauf verbindet es Himmel und Erde.
Renate Fuchs
Mitarbeiterin des Mobilen Teams und Regionalbeauftragte für den Großraum Innsbruck
Fotos: Renate Fuchs