„Mein Vater konnte im Hospiz in Würde sterben. Damit dies auch anderen Menschen möglich ist, unterstützen wir seit vielen Jahren die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.“ Alexander Gottardi
Es sei zwar ein Fehler, aber „solange man nicht muss, beschäftigt sich wohl niemand freiwillig mit dem Sterben und dem Tod“, meint Alexander Gottardi von der bekannten Weinhandlung in Innsbruck. „Obwohl ich bis zum Tod meines Vaters Bruno Gottardi im Jahr 2010 schon viel vom Hospiz gehört hatte, war ich selbst bis dahin noch nie auf der Hospiz- und Palliativstation. Durch die Krankheit meines Vaters wurde ich sozusagen gezwungen, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.“
Mit einem unguten Gefühl im Bauch
Zum ersten Informationsgespräch auf der Hospiz- und Palliativstation kam er mit einem unguten Gefühl im Bauch, „mit einer ordentlichen Portion Bammel“, wie er zugibt. „Ich hatte die Vorstellung, dass das Hospiz wohl ein sehr trister Ort sein müsste.“
Freudig überrascht
Was er dann auf der Hospiz- und Palliativstation erlebte, war das Gegenteil. „Ich war von der entspannt familiären, sympathischen und trotzdem sehr diskreten Atmosphäre freudig überrascht.“ Dass Alexander Gottardi einen der wichtigsten Menschen in seinem Leben in den Tod begleitete, veränderte sein Leben nachhaltig. „Die Begleitung durch die MitarbeiterInnen im Hospiz hat mir dabei sehr geholfen und vieles erleichtert.“
Eine Zeit mit großer Wirkung
Alexander Gottardi bemerkte schon wenige Tage nach dem Tod seines Vaters eine große Veränderung an sich. „Was den Tod betrifft, habe ich über vierzig Jahre meines Lebens eine Vogel-Strauß-Politik betrieben und den Tod verdrängt. Seitdem ich das Sterben und den Tod meines Vaters miterlebt habe, habe ich vor dem Tod keine Angst mehr. Und das ist bis heute so.“
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Foto: I. Ascher