„Es ist nicht schön am Ende vom Tod aufgeschluckt zu werden“, sagte einmal ein Patient auf der Hospizstation. An Ostern feiern wir, dass unser aller Leben nicht endet, sondern vollendet wird. Hin zur Vollendung ist im Leben ein Weg zu gehen, manchmal ein schmerzlicher. Diesen Weg hin zur Vollendung gehen wir in den Kartagen auf Ostern hin. In der Symbolik von Dunkelheit und Licht, Abstieg und Aufstieg, Tod und Leben.
An Jesus ereignet sich, was uns allen blüht. Der Tod ist nicht das Ende sondern eine Geburt in ein neues Leben. Ein Ereignis, dass ich nicht selbst machen kann. Eine höhere Kraft, Gott kommt uns entgegen. „Schön zu glauben, wenn es nach dem Tod weitergeht“, sagte mir kürzlich eine Frau. Und sie ergänzte: „Es war noch niemand dort. Es gibt keinen Beweis“. Für uns zählt, was ich sehen, greifen kann. Aber es gibt mehr als wir sehen.
In Indien haben viele Menschen über ihren zwei Augen noch ein drittes Auge angedeutet mit einem roten Punkt. Es ist das Auge der Weisheit und des Herzens, Das Auge, das hilft tiefer, weiter, umfassender zu sehen. „Es ist nicht schön am Ende vom Tod aufgeschluckt zu werden“. Ostern möge uns ermutigen, „mehr“ zu sehen. Gott fängt uns auf. Unser aller Leben endet nicht. Es wird vollendet.
Ostergedanken von Christian Sint, Seelsorger an der Hospiz- und Palliativstation Innsbruck
Mehr zum Hospiz
Ein bunter Vogel, der Freiheit schenkt
Elisabeth Draxl: Danken kommt von „denken an“
Sterben und Tod meines Vaters
Jetzt online spenden und die Arbeit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft möglich machen! Vielen Dank!
Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über unsere Arbeit.
Hier können Sie sich anmelden!
Foto: Tiroler Hospiz-Gemeinschaft/Christian Sint