Leben – Sterben – Verwandeln – Fachtagung: Tabu Suizid

Zum 5. Mal fand am 5. November 2011 in Tirol die Tagung Tabu Suizid statt. Als Veranstalter fungierten auch diesmal wieder das Haus der Begegnung, die Gesellschaft für psychische Gesundheit (GPG) und die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft. Die Veranstaltung war mit 120 Besucherinnen und Besuchern restlos ausgebucht.

Der Vormittag wurde von drei ReferentInnen gestaltet, Primar Univ. Prof. Dr. Christian Haring referierte zum Thema „Tabu Suizid“. Mag. Gertrud Larcher beleuchtete in ihrem Vortrag das Thema „Kinder und der Tod. Kinder als Hinterbliebene nach Suizid“.

Mag. Regina Seibl sprach „Über die Hintergründe, den Sinn und den Umgang mit Schuld und Schuldgefühlen in der Trauer nach Suizid“.

Betroffene auf den verschiedenen Ebenen – Hinterbliebene, beruflich und ehrenamtlich mit dem Thema befasste Menschen – lauschten gespannt den Inhalten und hatten am Nachmittag Gelegenheit in 8 Workshops unter Anleitung kompetenter TherapeutInnen und BegleiterInnen ihre Erfahrungen auszutauschen und Informationen zu den verschiedenen Aspekten des Themas zu vertiefen.

Das Team des Hauses der Begegnung versorgte die große Zahl der TagungsteilnehmerInnen nach Kräften und sorgte für den guten Rahmen der Veranstaltung.

Drei der Workshops fanden in den Räumlichkeiten des GPG statt. Zum Abschluss führten etwa 30 Personen unter der Anleitung der OrganisatorInnen ein Abschlussritual durch, das unter dem Motto Leben – Sterben – Verwandeln stand.

Für die Angehörigen  und Freunde eines Selbstmörders

Jetzt, da ihr euch um das zerrissne Schweigen
Drängt, verband von dieser einsamen Tat
In einen engen Winkel eurer Seele,
Möge ein wenig Licht von dem Verlorenen
Zurückkehren, gütig wie Kerzenschein.

Jetzt, da eure Augen sich bemühen,
Diese plötzliche Mauer von Finsternis
Zu durchdringen, und niemand weiß, warum
Dieser Tod so heimlich, hoffnungslos
Herbeigerufen wurde …
Möge eine schöne Stunde von Erinnerung
Zurückkehren wie sanftes Feld
Inmitten dieser kieselharten Tage.

Möge der Engel der Weisheit
In diese Ruine von Abwesenheit treten
Und euren Sinn leiten und öffnen

Für diesen bitteren Kelch,
Damit ihr keinen Schaden nehmt,
Gebannt vom hungrigen Altar
Des Zorns, der Schuld und des Bedauerns.

Möge in euch die Ahnung dämmern,
Dass etwas andres noch am Werk sein könnte
Und das, was euch jetzt dunkel,
Zerstörerisch und trostlos scheint,
Ein Schicksal sein könnte, das vom Innern

Des ewigen Planes aus betrachtet
Ganz anders aussieht.

Mögen euch Augen zuteilwerden
Zu sehen, was die Vorsehung sieht.
Möge euer Verlust zu einem Ort werden
Für eine neue Gegenwart,
Die den Rest eures Lebens
Mit Mut und Mitgefühl
Verfeinern und bereichern soll.

Und möge er, den ihr verloren habt,
Eingehen in die Schönheit ewiger Ruhe,
In jenen Ort, der endlich frei von Sorge
Ist, Trennung, Trauer oder Tränen.

Quelle: John O’Donohue; Benedictus. Das Buch der irischen Segenswünsche.

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