Vom Wert des Lebens angesichts von Not, Leid und Begrenzung
Vortrag von Mag. Elisabeth Darxl
(Pflegedienstleiterin Tiroler Hospiz-Gemeinschaft)
Dienstag, 6. November 2012, 19:30 Uhr
Haus der Begegnung, Rennweg 12, Innsbruck
Auf die Frage: „Was ist Lebensfreude?“ erhalten wir spontan Antworten wie: Lachen, Genießen, Essen, Lieben. Es handelt sich dabei um vitale, kräftige Bilder, Bilder mit Dynamik und Bewegung.
Wer aber mit den schmerzlichen und dunklen Seiten des Lebens zu tun hat und am eigenen Leib die Begrenzungen des Lebens z.B. in einer Krankheit erfährt, der fühlt sich oft von dieser Art von Vitalität getrennt und abgeschnitten.
Existenz bedeutet immer auch, in Begrenzungen zu leben: Kraft, Zeit, Fähigkeiten und Möglichkeiten stehen uns nicht unendlich zur Verfügung und im Leben eines jeden Menschen ist bei genauer Betrachtung immer auch Leid zugegen.
Not und Endlichkeit lassen den Wert des Lebens sichtbarer werden und oft wird erst in der Not spürbar, was Leben in seiner Gesamtheit bedeutet. Manchmal wird es so möglich, eine Neuorientierung, eine Vertiefung des Lebens zu erleben, ein Wesentlich-Werden. Dann kann existenzielles Glück, und das ist die Freude am Leben, auch im Leid möglich sein. Wie wir in unserem gesellschaftlichen Umfeld mit diesem Widerspruch der menschlichen Existenz umgehen und welche gesellschaftspolitisch relevanten aber auch ganz individuellen Lösungen wir dafür finden, wird Gegenstand dieses Vortrags sein.