Bevor mein langjähriger Lebenspartner an COPD verstarb, habe ich ihn acht Jahre gepflegt. Elf Monate später ist mein geliebter Papa verstorben. Er war dement und hatte leider einen Schlaganfall, auch ihn habe ich elf Monate gepflegt. In dieser Zeit ist es mir sehr schlecht gegangen. Zum Glück erfuhr ich von einer Nachbarin von den Unterstützungsangeboten für Trauernde in der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.
Es hat mir sehr geholfen. Mir ist bewusst geworden ist, dass der Verlust meiner Lieben zum Lauf des Lebens gehört, aber auch, dass es noch weitaus schlimmere Schicksale gibt. So verspürte ich auch Dankbarkeit für das, was mir geschenkt war. Mir war dann um vieles leichter und ich wollte etwas davon zurückgeben.
Eine nette Gemeinschaft
So habe ich bei einer Führung mit Werner Mühlböck noch im alten Hospiz in Innsbruck teilgenommen und dabei erfahren, dass es verschiedene Formen von freiwilliger Mithilfe im Hospiz gibt. Schon am nächsten Tag habe ich mich bei Urban Regensburger, der für die Spendenarbeit verantwortlich ist, gemeldet. Seitdem helfe ich immer wieder mit, wenn das Hospiz eine große Menge an Dankes- oder Spendenbriefen kuvertieren muss. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen werden Tausende Briefe „eingesackelt“. Es hat sich dadurch eine nette Gemeinschaft gebildet, die uns alle irgendwie verbindet.
Hilfe, die ankommt
Leider habe ich nun auch noch meinen geliebten Mann verloren. Die sechs Tage, die er im Hospiz verbrachte, waren geprägt von Liebe und Herzlichkeit der Mitarbeiter*innen, die auch mich mitbetreuten: mit psychologischen Gesprächen und einer wunderschönen, berührenden Verabschiedung mit seelsorglicher Begleitung, die für kurze Zeit den großen Schmerz lindern konnte. Ich möchte noch anmerken: Im Hospiz habe ich die Gewissheit, dass alle Spenden unseren Lieben, die wir loslassen müssen, zugute kommen. Solange ich kann, werde ich diese Ehrenarbeit mit Freude und Dankbarkeit weitermachen.
Eure Elsmarie Büchele
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