„Das Ziel der Hospiz- und Palliativversorgung – ein Leben in gewohnter Umgebung bei guter Lebensqualität zu ermöglichen – kann durch gute Zusammenarbeit erreicht werden,“ sagt Christina Wechselberger, Koordinatorin der Hospiz- und Palliativversorgung in Tirol.
Die Diagnose, die Herr K. letztes Jahr erhalten hat, ist niederschmetternd. Der Tumor in seiner Lunge ist bereits so weit fortgeschritten, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist. Die Chemotherapie, die zur Linderung der Schmerzen verabreicht wird, hilft nur mäßig.
Erschöpfung, Schmerzen und Atemnot sind seine ständigen Begleiter. Herr K., ein bescheidener Mann, lebt mit seiner über 80-jährigen Mutter im gemeinsamen Haus. Die Mutter versucht, ihren Sohn so gut es geht, zu unterstützen. Nachdem seine Kraft immer mehr nachlässt, nimmt Herr K. die Unterstützung des Sozial- und Gesundheitssprengels in Anspruch. Ein Pflegebett und weitere Hilfsmittel erleichtern es ihm, zu Hause zu sein. Nach einem Sturz im Haus kommt Herr K. wieder ins Krankenhaus. Sein größter Wunsch ist es, sobald wie möglich wieder nach Hause entlassen zu werden. Er will seine verbleibende Zeit in seiner vertrauten Umgebung verbringen. Doch durch die zunehmende Erschöpfung und wiederkehrende Schmerzen kommt es immer wieder zu Verzögerungen.
Mobiles Palliativteam stärkt Netzwerk
Zum Glück gibt es im Krankenhaus, in dem Herr K. behandelt wird, einen Palliativkonsiliardienst und ein Mobiles Palliativteam. Das Palliativteam organisiert eine Besprechung mit Herrn K., seiner Mutter, der Hausärztin und dem Sozial- und Gesundheitssprengel. Es wird vereinbart, wie die Begleitung und Betreuung zu Hause organisiert werden kann. Seitdem verbringt Herr K. schon Wochen bei guter Lebensqualität in seinem geliebten Zuhause. Eine ehrenamtliche Hospizbegleiterin kommt einmal in der Woche zu Besuch. In der Zeit kann die Mutter beruhigt das Haus verlassen, in der Gewissheit, es ist jemand da. Die regelmäßigen Besuche der Hausärztin, der MitarbeiterInnen des Sozial- und Gesundheitssprengels, des Mobilen Palliativteams und der Ehrenamtlichen Hospizbegleiterin bilden das Netzwerk um Herrn K. und seine Mutter.
Seit 2019 flächendeckend in Tirol
Das Ziel der Hospiz- und Palliativversorgung – ein Leben in gewohnter Umgebung bei guter Lebensqualität zu ermöglichen – kann durch gute Zusammenarbeit erreicht werden. Diese besondere Art der Zusammenarbeit mit den Mobilen Palliativteams gibt es seit dem Jahr 2019 flächendeckend in allen Bezirken Tirols. Das Land Tirol und die Tiroler Sozialversicherungsträger wollen damit Menschen am Lebensende und ihre Angehörigen bestmöglich unterstützen. Die Palliativteams sind beratend in den Krankenhäusern tätig und kommen auch nach Hause. Die Teams bestehen aus ÄrztInnen, Pflegepersonen, SozialarbeiterInnen und Seelsorgern.
Schwer kranke und sterbende Menschen wurden bisher schon gut durch die bestehenden Pflegeangebote und die Hausärzte in den Bezirken versorgt. In schwierigen Situationen kommen nun auch die Mobilen Palliativteams unterstützend zu Hilfe.
Broschüren über die Angebote in Tirol können bei der Koordinationsstelle Hospiz- und Palliativversorgung des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol christina.wechselberger@tirol-klinken.at und bei der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft angefordert werden.
Kontakte
- Mobiles Palliativteam Außerfern – Telefon: 05672/601750
- Mobiles Palliativteam IBK-Stadt/IBK-Land – Telefon: 0810/969878
- Palliativkonsiliardienst LKH Innsbruck – Telefon: 050/50427176
- Palliativkonsiliardienst LKH Hall – Telefon: 050/50488926
- Mobiles Palliativteam Kufstein/Kitzbühel – Telefon: 05372/69664850, 05352/6060
- Mobiles Palliativteam Landeck/Imst – Telefon: 0664/600855186
- Mobiles Palliativteam Osttirol – Telefon: 04852/60682611
- Mobiles Palliativteam Schwaz – Telefon: 05242/60056320
- Mobiles Kinderpalliativteam – Telefon: 050/50423119
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Foto: Martin Guggenberger