Zahlreiche bioethische und biopolitische Themen und viele Fragen rund um das Verhältnis von Fortschritt und moderner Medizin sind zugleich gesellschaftlich höchst relevant und äußerst komplex – und gerade dadurch herausfordernd. Oft erscheinen sie zweischneidig, beunruhigend, ja manchmal bedrohlich für die Würde des Menschen.
Die Auftaktveranstaltung der „Salzburger Bioethik Dialoge“ widmet sich der Thematik Lebensende, Sterben in Würde – „selbstbestimmter“ Tod. Der Blick auf die Entwicklung in manchen europäischen Ländern, in denen Euthanasie und assistierter Suizid legalisiert wurden, erfüllt mit Sorge: In Belgien beispielsweise stieg seit der Legalisierung der „Tötung auf Verlangen“ im Jahr 2002 die Zahl der auf diese Weise Getöteten stetig an (aktuell ca. 2300 / Jahr, zwischen 2002 und 2018 insgesamt über 19.000).
Das belgische Gesetz wurde schrittweise weiter liberalisiert, sodass diese Option seit 2014 auch für Kinder und Jugendliche sowie Demenz-Patienten geschaffen wurde. Wenngleich in Österreich – insbesondere in der Ärzteschaft – bis heute ein relativ breiter Konsens zum Thema der aktiven Sterbehilfe herrscht, so ist auch hierzulande in den Medien und in der öffentlichen Diskussion der Ruf nach Tötung auf Verlangen vernehmbar. Auch juristische Schritte beim Österreichischen Verfassungsgerichtshof zum Einklagen eines „Rechtes auf einen selbstbestimmten Tod“ wurden bereits gesetzt. In diesem Zusammenhang ist im Laufe des Jahres 2020 ein Urteil des VfGH bzgl. Sterbehilfe zu erwarten.
Mit den „Salzburger Bioethik-Dialogen“ soll ein regelmäßiges Forum geschaffen werden, um wichtige bioethische Fragestellungen kompetent und besonnen zu erörtern.
Die Salzburger Bioethik-Dialoge 2020 finden vom 9. – 10. Oktober 2020 im Salzburg Congress statt.
Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier im PDF!
Weiter Informationen erhalten Sie auf der Website – bioethik-dialoge.at!