Stimmen aus dem Hospiz: Christoph Gabl

Die Frau eines 70-jährigen Mannes, der vor dreieinhalb Jahren einen Schlaganfall gehabt hatte, kontaktierte mich, weil sie vor einer schwierigen Entscheidung stand. Ihr Mann konnte seit dem Schlaganfall nicht mehr kommunizieren. Er musste über eine Magensonde künstlich ernährt werden. Die Ehefrau erlebte ihren Mann als schwer belastet und wollte, dass die künstliche Ernährung reduziert und später ganz eingestellt wird. Gemeinsam mit ihr, dem Hausarzt und dem Pflegeteam des Heims kamen wir zum Schluss, dass die Beendigung der künstlichen Ernährung im Sinne des Patienten ist. Nach dem Versterben des Patienten erzählte sie mir, dass ihr Mann nach der Einstellung der künstlichen Ernährung so ruhig war wie seit seinem Schlaganfall nicht mehr.

Christoph Gabl, ärztlicher Leiter Mobiles Palliativteam

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