Eine hochbetagte Dame wollte einfach nur noch sterben. Dabei konnte ich ihr natürlich nicht helfen. Nach langem Hin und Her über mehrere Wochen hinweg akzeptierte sie ihre Situation und vergaß für eine Weile ihren Sterbewunsch. Meistens verbrachten wir dann einen heiteren Nachmittag miteinander.
Eines Tages überfiel sie ein Schnupfen, wir im Unterland sagen dazu eine „Strauk“. Noch bevor das umsichtige Pflegepersonal reagieren konnte, stellte die alte Dame ihre Demenz, ihre Altersmorbidität, ihre Sehschwäche und ihre klammen Finger hintan, griff selbst beherzt zum Hörer und rief den Doktor an. Für mich Beweis genug: Eines Tages werden wir sterben, aber an allen anderen Tagen wollen wir leben. Es tut mir gut, Teil der Hospizbewegung sein zu dürfen.
Lisbeth Sulzenbacher, Hospizteam Kitzbühel
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