Unsere Studie, finanziert aus den Mitteln des Jubiläumfonds der Österreichischen Nationalbank, diente der Erhebung und Auswertung von Daten, die ein umfassenderes Verständnis der Bereitschaft ehrenamtlicher Helfer in der Hospizbewegung Österreich tätig zu sein, erlauben sollen. Hospizeinrichtungen in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg beteiligten sich an der Studie. Von den rund 600 an die ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter verteilten Fragebögen wurden 276 Stück retourniert.
Ehrenamtliche HospizbegleiterInnen sind überwiegend weiblich
Eine erste Datenanalyse zeigt, dass die typische ehrenamtliche Mitarbeiterin in allen drei Bundesländern ähnliche Merkmale aufweist: Sie ist weiblich, 56-60 Jahre alt, römisch-katholisch, lebt in einer Partnerschaft und besuchte eine Berufsschule bzw. berufsbildende mittlere Schule. Während in Oberösterreich und Vorarlberg der Großteil der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen bereits pensioniert ist, ist der Anteil von Erwerbstätigen zu Pensionierten in Tirol nahezu ausgeglichen. Im Schnitt sind die Hospizmitarbeiterinnen bereits seit 5-6 Jahren im Hospiz tätig und stellen sich 3-4 Stunden/Woche für Hospiztätigkeiten zur Verfügung.
Soziale Verantwortung als wesentliches Motiv für das persönliche Engagement
In allen 3 Bundesländern wurden der Tod eines Verwanden/Freundes, das Informationsmaterial der Hospizbewegung und die persönliche Ansprache zur Mitarbeit als die drei wichtigsten Gründe für das ehrenamtliche Engagement im Hospiz genannt. Als zentrales individuelles Motiv für den ehrenamtlichen Einsatz wurde das Motiv der sozialen Verantwortung, dh, das Bedürfnis, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen, erwähnt.
Jedes Motiv erfährt durch die ehrenamtliche Tätigkeit ein unterschiedliches Ausmaß an Erfüllung/Befriedigung. Aus den erhaltenen Antworten lässt sich ableiten, dass die ehrenamtliche Tätigkeit vor allem zur Erfüllung der Motive der sozialen und politischen Verantwortung als auch des Motives der sozialen Bindung beiträgt.
Ziel der zukünftigen Auswertungen ist es, die Zusammenhänge von Motivation, Motiverfüllung, dem Erleben der ehrenamtlichen Tätigkeit sowie dem Ausmaß und der Dauer des ehrenamtlichen Engagements im Hospiz im Detail zu analysieren. Die Ergebnisse unserer Studie sollten daher Erkenntnisse für die Sicherstellung einer dauerhaften Aufrechterhaltung des ehrenamtlichen Engagements in der Hospizbewegung Österreich als auch für die Selektion neuer ehrenamtlicher Mitarbeiter liefern.
Abschließend möchten wir uns bei allen Teilnehmern nochmals herzlich für ihre Unterstützung bedanken, ohne die sich unser Projekt nicht hätte realisieren lassen.
Hier können Sie den ausführlichen Ergebnisbericht für Tirol downloaden!
Andrea Leiter, Claudia Schusterschitz, Magdalena Thöni