Die Thaurer Schützen organisieren alle vier Jahre das Mullerlaufen. Für 2018 haben sich die Schützen einen besonderen sozialen Schwerpunkt vorgenommen. Pro Eintritt wird ein Euro an die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft gespendet.
Für das Mullerlaufen am 4. Februar 2018 haben sich die Thaurer Schützen etwas Besonderes überlegt. Von jedem verkauften Eintritt wird ein Euro an die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft gespendet. Im Vorfeld wurde der Vorsitzenden der Hospizgemeinschaft Elisabeth Zanon ein Bild mit dem Gemälde des diesjährigen Mullerlaufens sowie die Überlegungen zu den Eintrittsbändern dargelegt. Zur Vorstellung dieses Vorhaben haben die Schützen alle Beteiligten zu einer großen Informationsveranstaltung eingeladen.
Thaurer Mullerlaufen
Das Thaurer Mullerlaufen, das mit dem Mullen und Matschgern der Martha Dörfer von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde, findet alle vier Jahre statt. „Mindestens ein Jahr zuvor muss mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen werden“, so Hauptmann Giner, gilt es doch am Tag des Umzuges, an dem an die 600 Personen teilnehmen und tausende Zuschauer erwartet werden, alles gut und sicher abzuwickeln.
Schützenkompanie Thaur
Die Thaurer Schützen können auf eine lange Geschichte und Tradition verweisen. Aufzeichnungen reichen bis in das Jahr 1487 zurück. Seit 1952 wird das Thaurer Mullerlaufen von der Schützenkompanie Thaur organisiert.
Der offizielle Start fand bereits mit einem Besuch einer Abordnung der Schützen und der Muller bei Landeshauptmann Platter statt. Im Rahmen dessen wurde dem Landeshauptmann das diesjährige Gemälde für die Plakate, das wiederum aus den Händen der Thaurer Künstlerin Patrizia Karg stammt, präsentiert und eine Einladung ausgesprochen. Landeshauptmann Platter zeigte sich sehr beeindruckt und sagte sein Kommen und die Übernahme des Ehrenschutzes gerne zu.
„schützen – helfen – begleiten“
Als Eintritt zum Mullerlaufen wird ein Armband ausgegeben, dass sogleich auf den Namen „Thaurer Bandl“ getauft wurde. Mit dem Bandaufdrucken „wull hoi“, „sem isch gewiss“ und „tutto bene“, wollen die Schützen die drei Schützenbünde des historischen Tirols, wie auch ihr Einstehen für das soziale Projekt dargestellt wissen. „Wir wollen Tradition, Gegenwart und Zukunft verbinden“, so Hauptmann Giner. Die Schützen stehen für Tiroler Tradition und das Mullerlaufen für Brauchtum. „Die Thaurer Schützen wollen im Hier und Heute für die Zukunft etwas bewegen“, führt Giner die Idee weiter aus.
Der Bund der Tiroler Schützenkompanien hat 2017 den großen Reflexionsprozess „Nachdenken über uns“ durchgeführt. Als Ergebnis wurden elf Leitlinien verabschiedet, die den Tiroler Schützen eine Orientierung in ihrem Denken und Handeln geben. „Ich freue mich sehr, dass die Saat, die mit den Leitlinien gelegt wurde, mit dem Vorhaben der Thaurer Schützen aufgeht“, so Landeskommandant Tiefenthaler. Er dankte den Schützen für dieses soziale Projekt und vermittelte auch den Stolz des gesamten Bundes der Tiroler Schützen.
Tiroler Hospiz-Gemeinschaft
Der Geschäftsführer der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft Werner Mühlböck stellte im Rahmen der Veranstaltung in beeindruckender Weise das Hospiz dar und dankte den Schützen und allen Beteiligten sehr herzlich für ihr Engagement. Das Hospiz steht, „Für die, die gehen und die, die bleiben“, so Mühlböck. Zwischen dem Hospiz und den Schützen gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten. Palliativ Care, die Betreuung schwerkranker Menschen am Lebensende, leitet sich vom Wort Pallium, was, der schützende Mantel heißt, ab. Mühlböck führte aus, dass eine Gesellschaft daran zu messen ist, wie sie neue Menschen empfängt und Sterbende verabschiedet. „Die Thaurer Schützen zeigen mit diesem Beitrag ein Einstehen für die sozialen Werte der Gesellschaft“, so Mühlböck. Der Ausblick auf das Hospiz Haus in Hall, das im Juni 2018 eröffnet und auch ein Tageshospiz beheimaten wird, ist in Österreich einzigartig und demnach ein Vorzeigeprojekt. Für das tägliche Tun gab Mühlböck allen Anwesenden das Zitat „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“, von Vaclav Havel mit.
Gemeinde Thaur bekräftigt Schützen in ihrem Vorhaben
Bürgermeister Walser bedankte sich bei den Schützen für dieses soziale Vorhaben und überraschte die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft und den anwesenden Geschäftsführer Mühlböck, in dem er zusagte, die Spende der Schützen, von Seiten der Gemeinde, zu verdoppeln.
Ein Dorf steht dahinter
„Wir finden das eine ausgesprochen gute Idee und sind stolz, dazu einen Beitrag zu leisten“, so eine der Wortmeldungen nach der Veranstaltung, die zeigt, dass ein Dorf hinter diesem Sozialprojekt der Thaurer Schützen steht. „Wir sind sehr froh, dass der Funke dieser Idee auf alle Beteiligten und auf die Gemeindeführung übergesprungen ist und können nur ein herzliches Danke sagen“, so Hauptmann Giner zum Abschluss.
Jetzt online spenden und eine liebevolle Begleitung schenken. Vielen Dank!
Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über unsere Arbeit:
Hier können Sie sich anmelden.
Fotos: SK Thaur