Ende Oktober war die deutsche Erziehungswissenschaftlerin und Sozialwissenschaftlerin Marianne Gronemeyer im Hospizhaus Tirol zu Gast.
Im Zentrum ihres Vortrags stand nicht das neue Buch „Die Grenze. Was uns verbindet, indem es trennt. Nachdenken über ein Paradox der Moderne“ und auch nicht eine Theorie der Grenze. Marianne Gronemeyer wagte ein Experiment, sie begrenzte den Inhalt auf die leibliche Erfahrung einer Grenze und erzählte in Form eines inneren Dialogs ganz narrativ von einer persönlichen Begegnung am Sterbebett eines Freundes – sprachlich präzise formuliert, die Botschaften bewegend und emotionsgeladen. Im Verlauf des Abends wechselte sie die Perspektive von der Erzählerin zur Phänomenologin. Denkimpulse wurden dem interessierten Publikum angeboten und Deutungen ihrer Geschichte diskutiert.
Irene Berkel, Studiendekanin der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Universität Innsbruck, die sich ihrerseits in der Psychoanalytischen Erziehungs- und Bildungswissenschaft verortet, bereitete mit ihrer Einführung inhaltlich den Weg.
Am darauffolgenden Tag fand in Kooperation mit dem Haus der Begegnung anknüpfend an die Themen des Vortrags ein mutmachendes, gehaltvolles und von Denk- und Deutungsarbeit geprägtes Seminar statt.