Alle zwei bis drei Monate pflegen Mitarbeitende der Hospiz-Palliativstation Hall ein besonderes Ritual. Holzscheiben, auf denen jeweils der Name der/des Verstorbenen geschrieben wurde, werden verbrannt.
Beim Verlesen der Namen wird der Verstorbenen der letzten Tage, Wochen, Monate gedacht. Das Ritual hilft den Mitarbeitenden einen guten Abschluss für ihre Betreuungen und Begleitungen zu finden. Aufgrund der jüngsten Covid 19 Bestimmungen konnte Feuerritual im November nur mit wenigen Mitarbeitenden stattfinden.
Im Rahmen der schlichten Feier bei den Bäumen hinter dem Hospizhaus wurden auch „Klagen und weiße Bänder“ verbrannt. Sie stammten von den Besucher*innen des TrauerRaum 2020. Dieser fand kürzlich in der Innsbrucker Jesuitenkirche statt. Viele haben sich an der dortigen Klagemauer ihren Kummer, ihre Schmerzen, aber auch ihre Dankbarkeit oder Hoffnung von der Seele geschrieben und der Klagemauer anvertraut. Die weißen Bänder stehen symbolisch für Hoffnung auf Versöhnung. Sie wurden an einem kahlen Baum verknotet.
Im Feuer, im Ritual des Verbrennens kann so manches abgegeben, abgeschlossen, gereinigt, verwandelt werden. Schließlich geht es darum, wieder gut in die Zukunft zu gehen, gut weiterzuleben. Die Hausfrauen Barbara T. und Traudi Ö., die die Gestaltung übernommen haben, wählten zum gutem Weitergehen folgende Textzeilen von Jochen Maris.
Sei gut zu dir
von Zeit zu Zeit innehalten und die Last absetzen
schwerelos werden,
sich selber so leicht nehmen,
dass die Seele fliegen kann,
aufsteigen aus dem Nebel der Gewohnheiten,
sich erheben über die Wolken des Alltags,
einen stillen Ort und
Klarheit finden …
sei gut zu dir
Christian Sint, Seelsorger
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