Die Krankenhäuser geraten zunehmend unter ökonomischen Druck; Veränderungen in der Demographie und medizinische Innovationen tragen zu massiven Kostensteigerungen bei der Patientenversorgung bei, medizinische Leistungen werden erweitert, andererseits wird beim Personal gespart.
Die spürbare Zunahme der administrativen Aufgaben, die zum Nachweis der erbrachten Leistungen notwendig ist, um finanzielle Ressourcen zu generieren, nimmt Ärzten und Pflegekräften wertvolle Zeit, die für eine gute Patientenversorgung notwendig ist. Die Zunahme der Arbeitsbelastung für das Personal senkt die Motivation der MitarbeiterInnen; Stress, Unzufriedenheit führen zu einer Zunahme der Krankenstände und Burnout. Qualitätseinbußen in der Patientenversorgung führen zur Effizienzminderung. Zwischen Leistungsausweitung und Leistungseinschränkungen werden gute medizinische und ethische Entscheidungen zum Wohl des einzelnen Patienten zunehmend spannungs- und konfliktbeladen. Dem Versorgungsbedürfnis jedes Patienten nachzukommen, die ethischen Verpflichtungen gegenüber dem Einzelnen wahrzunehmen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern und gleichzeitig die betriebswirtschaftlichen Interessen des Krankenhauses im Fokus zu behalten, ist die große Herausforderung für Krankenhausmanagement, Ärzte und Pflege jetzt und in Zukunft.
Wann:
Mittwoch, 15. November 2017 um 18:00 Uhr
Wo:
Großer Hörsaal Frauen- und Kopfklinik (Haus 3), Innsbruck
Referent:
Univ.-Prof. Georg MARCKMANN
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin Ludwig-Maximilians-Universität München
Moderation:
HR. Dr. Helmut SCHWAMBERGER
Sprecher Klinischer Ethikkreis (KEK)