„Ich denke so gerne an die wunderbaren Stunden mit Caroline zurück“ Gertraud Vittur
„Ich erinnere mich noch gut an Gertraud Vittur, die ihren Mann Leo ganz alleine in ihrem Haus in Pertisau am Achensee betreute“, erzählt Gabi Hauser, Hospizkoordinatorin für den Bezirk Schwaz. „Sie war Tag und Nacht für ihren Mann da. Sie gönnte sich nicht einmal mehr einen kleinen Spaziergang alleine am See.“ Frau Vittur spürte selbst, dass sie Hilfe brauchte und nahm mit Gabi Hauser Kontakt auf. Einmal in der Woche kam Caroline, eine ehrenamtliche Hospizbegleiterin zu Besuch. Für Frau Vittur war das, wie sie heute selbst sagt, „eine große Entlastung und für meinen Mann eine willkommene Abwechslung“.
Das schaff‘ ich schon
Angelika Scheiber, Hospizgruppenleiterin in Landeck, weiß aus 20 Jahren Hospizerfahrung, dass es vielen Menschen unendlich schwer fällt, Hilfe anzunehmen. „Dabei erlebe ich oft, dass viele, vor allem Frauen, schon lange über ihre Grenze gegangen sind und immer noch sagen: ‚Das schaff’ ich schon“.
Das größte Hindernis bin ich selbst
Was ist aus Angelikas Scheibers Erfahrung das größte Hindernis, wenn es darum geht, Hilfe anzunehmen? „Das größte Hindernis bin ich selbst“, ist sie überzeugt. „Ich muss mir zuerst selbst eingestehen, dass ich vielleicht schon lange über meine Grenzen gegangen bin. In einem zweiten Schritt muss ich mir zugestehen, dass ich Hilfe brauche.“
Frau Vittur ist froh, dass sie sich damals nicht dafür geschämt hat, Hilfe anzunehmen. „Ich denke so gerne an die wunderbaren Stunden mit Caroline zurück“, meint sie heute.
Sollten Sie sich ermutigt fühlen, ehrenamtliche Hilfe anzunehmen, wenden Sie sich an das nächste Hospizteam in Ihrer Region. Nähere Informationen erhalten Sie hier oder telefonisch unter 05 7677 511.