Was soll das heißen „Hospiz macht Schule“?

Es ist nicht immer der Tod oder die Trennung der Eltern, auch der Abschied von einer guten Freundin kann sehr schmerzen. Die Schülerinnen tauschen sich intensiv über ihre persönlichen, schon erlebten Abschieds- und Verlusterfahrungen aus.

Mit den Bildern der Ausstellung „Noch mal leben“ werden die Schülerinnen dazu ermutigt, die Themen Sterben und Tod (natürlich immer freiwillig) ein Stück an sich heranzulassen.

Als Abschluss, nach drei intensiven Doppelstunden, schreiben sich die Schülerinnen selbst einen Brief. „Was ist dir noch wichtig, wenn du wüsstest dass du nicht mehr lange zu leben hast?“, lautet die Aufgabe. Der Brief wird ihnen zwei Wochen später nach Hause geschickt.

„Erfahren wir da was über Medizin oder worum geht´s da eigentlich?

Die Schülerinnen der 7A Klasse der Ursulinen in Innsbruck hatten wenig bis gar keine Vorstellung davon, was sie im Projekt „Hospiz macht Schule“ erwartet.

Am wenigsten hatten sie wohl damit gerechnet, dass es um sie selber geht.

Nämlich um IHR LEBEN!!!

Um ihre Trauer, ihre Abschieds- und Verlusterfahrungen, die sie schon gemacht haben.

Jede hat sich im Laufe ihres Lebens schon einmal von etwas verabschieden müssen. Vom Haustier, einer Freundin, einem geliebten Ort, von der wunderbaren Ferienzeit oder aber auch von der verstorbenen Großmutter oder einer anderen geliebten Angehörigen.

Sich dieses Verlustes und der damit verbundenen Trauer bewusst zu werden tut weh. Da können Tränen fließen. Die Erinnerung daran schmerzt.

Wozu? Warum soll ich mich an etwas erinnern das mir so weh tut?

Sich erinnern und den Schmerz zulassen und aushalten können ist Teil eines Trauerprozesses. Sich dem Schmerz stellen und ihn nicht verdrängen hilft einen schweren Verlust verarbeiten zu können.

Das ist ja gut und recht. Aber was hat das mit Schule zu tun?

„Hospiz macht Schule“ ist Lebensschule. Das Projekt will Schülerinnen und Schülern die Chance geben, sich mit ihren eigenen Trauer- und Verlusterfahrungen bewusst auseinander zu setzen. So können sie erfahren, dass das Leben aus Lachen und Weinen, sowie Freude und Trauer besteht.

Erwachsene tun ihren Kindern keinen Gefallen, wenn sie Sterben, Tod und Trauer tabuisieren und von ihnen fernhalten wollen. Vielmehr verstellt dieses Verdrängen den Blick auf die Fülle des Lebens und schneidet die jungen Menschen von wichtigen Lebenserfahrungen ab.

Denn Fragen des Sterbens sind immer auch Lebensfragen!

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft und der Katholischen Jungschar.

  • ReferentInnenteam: Ehrenamtliche HospizmitarbeiterInnen gemeinsam mit JugendleiterInnen oder PädagogInnen
  • Die genauen Projektinhalte und Rahmenbedingungen werden von den zuständigen LehrerInnen und dem ReferentInnenteam gemeinsam abgesprochen.
  • Mindestens:

3×2 Unterrichtseinheiten innerhalb eines Semesters, max. 7×2 UE

  • Das Projekt ist kostenlos.

 

Kontakt und Information:

Susanne Jäger, Bildungsreferat Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Telefon: 05 – 76 77, office@hospiz-tirol.at, www.hospiz-tirol.at

 

Projektleitung:

Maria Streli-Wolf, Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Hannes Wechner, Katholische Jugend

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