Was trägt uns? – Symposium für Ehrenamtliche

Symposium für Ehrenamtliche, 29. März 2019 im Rahmen des 7. Österreichischen Interprofessionellen Palliativkongresses in Innsbruck

Hospizengagierte Menschen, egal ob Hauptamtliche oder Ehrenamtliche trägt unter anderem ganz offensichtlich die Leidenschaft für die Hospizarbeit. Anders lässt es sich nicht erklären, dass beim Symposium für Ehrenamtliche im Kongress Innsbruck rund 250 Frauen und auch Männer aus dem umliegenden deutschsprachigen Raum gekommen sind. Sie sind gekommen, um sich von anderen engagierten Menschen inspirieren zu lassen, sich auszutauschen und sich für ihre hospizlichen Wege in die Zukunft zu stärken.

Ehrenamtliche nehmen Angst und geben Würde

Die feine Moderation von Sabine Janouschek (Geschäftsführerin Hospizverein Steiermark) und Werner Mühlböck (Geschäftsführer Tiroler Hospiz-Gemeinschaft) lies von Anfang an spüren, worum es an diesem Tag geht: Um die Begegnung von Mensch zu Mensch auf Augenhöhe. Auch die Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich, Waltraud Klasnic und Rudolf Likar, Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft, betonten die Bedeutung ehrenamtlicher HospizmitarbeiterInnen. Waltraud Klasnic:“ Ihr nehmt der Gesellschaft Angst. Angst vor dem Sterben, vor dem Alleinsein, Angst vor dem Verlust von Würde.“

Werner Mühlböck (Geschäftsführer Tiroler Hospiz-Gemeinschaft) und Sabine Janouschek (Geschäftsführerin Hospizverein Steiermark)

Waltraud Klasnic (Präsidentin Hospiz Österreich), Elisabeth Zanon (Vorsitzende Tiroler Hospiz-Gemeinschaft) und Leena Pelttari (Geschäftsführerin Dachverband Hospiz Österreich)

Monika Niedermeyer (Juristin und ehrenamtliche Mitarbeiterin Tiroler Hospiz-Gemeinschaft), Oliver Schultz (Germanist und Künstler) und Leena Pelttari

Wichtige internationale Säule der Gesellschaft

Die Geschäftsführerin des Dachverbandes Hospiz Österreich, Leena Pelttari zeichnete die Entwicklung der Hospizbewegung in Europa nach und betonte, dass „gut funktionierendes Ehrenamt zum einen Struktur und zum anderen aber auch Freiheit braucht.“ Dieses Symposium mit den 250 TeilnehmerInnen aus Nah und Fern sei gelebter Beweis eines großen gemeinsamen Unterwegs sein. „Aus einer kleinen Bürgerbewegung habt ihr alle, liebe Ehrenamtliche, eine große internationale Bewegung gemacht, die aus unserer Gesellschaft, aus unserer Welt, nicht mehr wegzudenken ist.“

Schlichte Begegnung als Ausweg aus der Unruhe

Oliver Schultz machte mit seinem Vortrag Mut Menschen mit Demenz auf einer anderer Ebene zu begegnen. Er ist Germanist und Bildender Künstler und leitet seit 15 Jahren künstlerische Gruppen für Menschen mit Demenz in Wiesbaden. „Menschen mit Demenz erscheinen manchmal wie Vertriebene, die nicht mehr heim finden. Umso erstaunlicher ist es, dass ich immer wieder erlebe, wie eine schlichte Begegnung einen Ausweg aus dieser Unruhe bietet. Einfach Guten Tag zu sagen. Stehen zu bleiben. Jemandem in die Augen sehen. Einfach jemandes Hand halten, der oder die in irgendeiner Verzweiflung gefangen ist. Das ist eine ganz schlichte, beinahe reflexartige, und naive Antwort, die keine Lösung parat hat für die Nöte des Lebens. Eine einfältige Geste. Aber sie macht spürbar: Du bist nicht ganz allein. Ich stehe dir ein wenig bei. Darum geht es: Jemand anderem im wahrsten Sinne des Wortes bei stehen – Nicht weitereilen. Weder äußerlich noch innerlich. In der Begegnung achtsam bleiben, um diese oft ziellose und zermürbende Rastlosigkeit zu unterbrechen. Um eine Pause inmitten einer existenziellen Überlastung zu eröffnen.“

Von Beziehungslust und Segen sein

Denn Abschluss der Vortragsreihe bildete Monika Niedermayr. Sie ist hauptberuflich Juristin an der Universität in Innsbruck und ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin bei der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft. Auf die Frage bei ihrem allerersten Vorstellungsgespräch mit einer Mitarbeiterin der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft warum sie sich denn für diese ehrenamtliche Arbeit begeistert, meinte sie überzeugend und lachend:“ Einfach weil ich so eine Beziehungslust habe. Eine Lust mit Menschen, ganz egal wie es ihnen gerade geht, in Beziehung zu treten.“ Um spürbar zu machen, dass die Hospizbewegung so bunt und vielfältig wie ihre MitarbeiterInnen sind, machte sie eine Umfrage in ihrem Team. Die Frage lautete: Wozu engagierst du dich in der Hospiz-Gemeinschaft?

Hier die grafisch wunderbare Auflösung ihre Umfrage:

Über den Zaun schaun, miteinander essen, reden, lachen und leben

Die wohltuenden Klänge von Manuela Eder, ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin bei der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, öffneten den inneren Raum, das gehörte auch nachklingen zu lassen und sich im Anschluss mit anderen Ehrenamtlichen an runden Tischen auszutauschen und über den eigenen, manchmal schon sehr gewohnten und vielleicht auch engen, Zaun zu schauen. Um Neues, Anderes oder Fremdes zu entdecken.

Manuela Eder (Ehrenamtliche Mitarbeiterin Tiroler Hospiz-Gemeinschaft)

Abgerundet wurde das Symposium bei einem gemeinsamen Mittagessen. Wer noch nicht genug (gehört) hatte, konnte die offizielle 7. OPG Kongress Eröffnung im Saal Tirol mit über 1300 TeilnehmerInnen und anschließendem „GetTogehter in der Dogana“ besuchen. Und es waren viele, die nach dem Mittagessen noch nicht genug (gehört) hatten…!

Maria Streli-Wolf, Öffentlichkeitsarbeit Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

Wege in die Zukunft – was trägt uns? – Oliver Schultz

Hier können Sie das Vortragsmanuskript von Dr. Oliver Schultz für das Symposium für ehrenamtlich Engagierte in Hospiz und Palliative Care als PDF herunterladen!

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