Im ganzen Hospizhaus duftete es vor kurzem nach Blumen und Kräutern. Am 14. August haben Patient*innen, An- und Zugehörige, Mitarbeitende und ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen auf der Hospiz- und Palliativstation sowie im Tageshospiz gemeinsam Blumen- und Kräutersträuße gebunden.
Seit Jahrhunderten ist es Brauch am 15. August, dem Fest der Aufnahme Maria in den Himmel, Blumen und Kräuter zu segnen. Dieser Brauch geht auf die Legende zurück, wonach die Apostel drei Tage nach dem Tod der Gottesmutter Maria bei der Öffnung ihres Grabes nicht ihren Leichnam fanden, sondern lediglich duftende Kräuter und Blumen. Zahlreiche Feste und Bräuche rund um den 15. August stammen auch aus der keltischen, griechischen und römischen Kultur.
Rund um den 15. August kommen – durch die Klimakrise jetzt zeitlich verschoben – die Blumen und Kräuter zur Vollblüte. Auch noch im Dahinwelken, Verwelken, Vergehen verströmen sie ihren vollen Duft. Der liebgewonnene Brauch des Segnens der Blumen- und Kräuterbüsche ist in der christlich-katholischen Religion ein Zeichen der Achtung vor der vielfältigen Schöpfung. Die Heilkraft der Kräuter kann gesehen werden als Symbol der Zuwendung und Heilung Gottes an uns Menschen. Was Maria blüht, blüht uns allen: Aufnahme und Annahme am Ende unseres Lebens. Es duftet nach … und blüht hinter uns her …
Herzlichen Dank an Frieda Pümpel, Iris Holub-Heiß und Bettina Weitlaner-Souisse für die Mitnahme der Blumen und Kräuter sowie das Teilen ihres Kräuterwissens beim gemeinsamen Binden.
Christian Sint und Romana Thurnes, Seelsorgende