Weil es mir ein Anliegen ist!

„Ich kann in einer schwierigen Zeit viel bewirken.“ Bernhard Eder

Bernhard Eder (33) arbeitet seit drei Jahren als Diplomkrankenpfleger im Mobilen Hospiz- und Palliativteam der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.

Was motiviert Sie, als Krankenpfleger mit schwer kranken und sterbenden Menschen zu arbeiten?

Für mich ist es wichtig, dass ich an meine Arbeit, an den Hospiz- und Palliativgedanken glaube. Ich habe die Möglichkeit, Menschen in der letzten Lebensphase auf vielfältige Weise zu unterstützen. Ich kann in einer schwierigen Zeit viel bewirken.

An welche schönen Erlebnisse in Ihrer Arbeit erinnern Sie sich?

Erst letzte Woche durfte ich erfahren, welchen Wert es hat, wenn auch Kinder und Jugendliche beim Sterben eines nahen Angehörigen eingebunden werden, wenn sie  ganz natürlich dabei sein dürfen, gerade in der letzen Zeit. Gestern war ich bei einer Frau, die im Sterben liegt. Sie hat mit mir gescherzt und wir haben gemeinsam gelacht. Das sind ganz besondere Momente.

Unter welchen Umständen wird Ihre Arbeit schwierig?

Einerseits wenn das Sterben tabuisiert wird und die Familie nicht über den nahen Tod spricht. Andererseits wenn kein funktionierendes Betreuungsnetz vorhanden ist.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit im Team und darüber hinaus?

In der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft arbeiten wir als multiprofessionelles Team zusammen: Ärzte, Pflegekräfte, Sozialarbeiterin, Therapeutinnen, Seelsorge und Ehrenamtliche. Wir sind flexibel und können individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingehen. Den größten Teil der Betreuung leisten in den meisten Fällen die Angehörigen. Darüber hinaus kooperieren wir sehr eng mit Hausärzten und Sozial- und Gesundheitsprengeln.

Wo sehen Sie Tirol in der Hospiz- und Palliativversorgung in den nächsten Jahren?

Ich würde mir wünschen, dass der Palliativgedanke breiter verankert wird und wir es schaffen, immer mehr Krankenhäuser, Heime und Sozialsprengel für dieses Thema zu sensibilisieren. Zugleich sollte die Betreuung durch Mobile Palliativteams flächendeckend angeboten werden, derzeit beschränkt sie sich auf den Großraum Innsbruck.

Vielen Dank für das Gespräch!

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